Sexueller Missbrauch (auch: sexuelle Gewalt, sexuelle Ausbeutung, sexueller Übergriff) bezeichnet sexuelle Handlungen, welche nicht im gegenseitigen Einverständnis geschehen. Sowohl Täter als auch Opfer können minderjährig als auch volljährig sein, wobei häufig ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Täter und Opfer besteht. Zudem ist auch das Geschlecht der Opfer und Täter ohne Relevanz.
Formen des sexuellen Missbrauchs
Opfer von sexuellem Missbrauch können sowohl Kinder als auch Erwachsene werden. Von Kindsmissbrauch spricht man, falls das Opfer sich im Schutzalter befindet, also unter 16 Jahre alt ist. Gemäss Art. 187 StGB sind sexuelle Handlungen mit Personen im Schutzalter grundsätzlich unzulässig. Gerade für Kinder und Jugendliche gilt das Internet als grosser Risikofaktor, denn häufig werden Minderjährige durch Erwachsene in Chats sexuell belästigt.
Sexueller Missbrauch ist aber auch unter Erwachsenen möglich. Sexuelle Handlungen gegen den Willen einer beteiligten Person sind in jedem Falle (unabhängig vom Alter der Betroffenen) verboten.
Hilfe und Beratung
Wurden Sie selbst Opfer von sexueller Gewalt, so sollten Sie sich Hilfe holen. Falls möglich, sprechen Sie mit einer Vertrauensperson darüber, und melden sich allenfalls bei einer Beratungsstelle, welche Ihnen weitere Informationen geben kann. Fand der Übergriff erst vor kurzer Zeit statt, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren (falls möglich innerhalb von 48 Stunden), unabhängig von sichtbaren Verletzungen, um allfällige Spuren des Übergriffs zu sichern.
CASTAGNA ist eine Beratungsstelle für sexuell ausgebeutete Kinder, Jugendliche und in der Kindheit ausgebeutete Frauen und Männer. CASTAGNA bietet Betroffenen und ihren Bezugspersonen und Fachpersonen Unterstützung, Beratung und Information. CASTAGNA stellt umfassende Informationen auf ihrer Homepage zur Verfügung, wo auch verschiedene Themenhefte zu finden sind. Ähnliche Leistungen bietet die BIF – Beratungsstelle für Frauen an, welche nebst einer Telefonhotline (044 278 99 99) auch Online- und persönliche Beratungen für Frauen und Mädchen anbietet. Das mannebüro züri bietet (anonyme) Beratungen für Männer an, welche entweder selbst Opfer von sexueller Gewalt sind oder selbst als Täter agieren.
24h - Notfallkontakte
Folgende Notfallnummern sind jederzeit erreichbar, und können im Fall eines sexuellen Übergriffs kontaktiert werden:
- Polizei, Tel.: 112
- Notruf, Tel.: 114
- Notfall-Abteilung der regionalen Spitäler
- Erwachenenberatung – Die dargebotene Hand, Tel.: 143
- Kinder- und Jugendberatung, Tel.: 147
Verdacht auf Missbrauch
Wurden Sie selbst Zeuge/Zeugin sexueller Gewalt gegenüber einem Mitmenschen, oder vermuten Sie solche Taten, so können Sie bei einer der obengenannten Stellen melden.