Pro Familia Schweiz und ihre Partnerorganisationen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten intensiv mit dem Begriff der Familie auseinandergesetzt und bereits im Internationalen Jahr der Familie 1994 die Familie als offene Gemeinschaft, in welcher mindestens zwei Generationen sich für einander einsetzen, definiert. Damit hat Pro Familia Schweiz die Anerkennung der Leistungen in den Mittelpunkt gesetzt und damit Einfluss auf die Politik genommen. Im Folgenden finden Sie Auszüge der Familiencharta von Pro Familia Schweiz, die vollständige Charta können Sie unter diesem Link downloaden.
Definition der Familie
- Familien sind Lebensgemeinschaften, die sich durch die Gestaltung der grundsätzlich lebenslangen Beziehungen von Eltern und Kindern im Generationenverbund, von Geschwistern untereinander und zur Verwandtschaft konstituieren (Pro Familia Familiencharta 2016, 700KB, pdf).
- Die Familie ist ein zeitlich überdauernder Ort des Aufgenommen-Werdens, der Zugehörigkeit, der Orientierung für jeden Menschen ungeachtet seines Alters, seines Geschlechts und seiner psychischen oder physischen Benachteiligung.
- Die Familie leistet einen entscheidenden Beitrag für die Wahrnehmung der Grundbedürfnisse, für das Wohlbefinden und die Entwicklung eines jeden Menschen: sie bietet Schutz, Beistand, Pflege, Wertschätzung, Liebe und Zuneigung.
- Die Familie ist ein Ort primärer Sozialerfahrungen. Sie bietet das Potenzial von Erfahrungen solidarischer Gemeinschaften, in denen sich jede und jeder für den anderen/die andere mitverantwortlich fühlt, Eigenständigkeit gewährt, unterstützt und gefördert werden kann.
- Die Familie ist auch der Ort des gegenseitigen sozialen Lernens, des Eingehens von Bindung, des Einübens von Rollen, der Gestaltung von Beziehungen, aber auch der Ort des kritischen Austausches, der Auseinandersetzung und der Konfliktbewältigung.
- Der Begriff der Familie ist geeignet jene Lebensformen eigener Art zu bezeichnen, die durch die Gestaltung der grundsätzlich lebenslangen Beziehungen von Eltern und Kindern im Generationenverbund sowie – daran orientiert – der Beziehung zwischen den Eltern konstituiert und als solche gesellschaftlich anerkannt werden (Familiendefinition der Eidg. Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF) in Warum Familienpolitik? Argumente und Thesen zu ihrer Begründung, 163KB, pdf).
Familie in der Politik
In der Politik gibt es kein einheitliches Verständnis darüber was „Familie“ ist. Die verschiedenen Wertvorstellungen der Parteien prägen sowohl das Familienbild als auch die politischen Forderungen. Bei Interesse am Thema Familienpolitik empfiehlt sich die Publikation Warum Familienpolitik? Argumente und Thesen zu ihrer Begründung, herausgegeben von der Eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF).
Publikationen zum Thema Familie
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat verschiedene Erhebungen durchgeführt und publiziert, die aktuellsten finden Sie unter diesem Link.