In diesem Positionspapier untersucht Caritas Schweiz die Ursachen der Wohnungskrise und deren Auswirkungen auf Menschen mit knappem Budget. Es braucht dringend Lösungen, damit nicht noch mehr Menschen in die Armut rutschen. Doch einfache Patentrezepte gibt es keine. Erforderlich ist eine Mischung aus kurzfristigen Unterstützungsmassnahmen, wie finanziellen Direkthilfen, und langfristigen Weichenstellungen.
Die vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Studie hat zum Ziel, die Auswirkungen von Erwerbsarmut auf das Familien(er)leben, insbesondere die damit verbundene Sorgearbeit sowie die Perspektive der Kinder und Eltern, zu untersuchen. Anhand eines qualitativen, multiperspektivistischen Vorgehens wird nach dem subjektiven Erleben der Familienmitglieder aus 42 Haushalten gefragt. Das Projekt generiert Wissen über die von Erwerbsarmut betroffenen Familien und gibt dabei Kindern eine eigene von den Eltern unabhängige Stimme. Es trägt zu einer Sensibilisierung prekärer Lebenslagen bei und schafft Voraussetzungen dafür, strukturelle Bedingungen des Aufwachsens von Kindern zu verbessern.
Familien sind eingebettet in ein gesellschaftliches Umfeld, das durch rechtliche, kulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen gegeben ist. In der Schweiz sind die Themen, die Familien betreffen, auf allen politischen Ebenen und auf zahlreiche Departemente verteilt. Diese Strukturen haben Auswirkungen bis hin zur Begleitung der einzelnen Familie. Insbesondere sozial belastete Familien spüren diese geteilten Zuständigkeiten. Die Familien pendeln zwischen zu wenig Unterstützung, da sie nicht erreicht werden, und zu viel Unterstützung, die unkoordiniert und gleichzeitig auf sie trifft. Mit der neuen Publikation will a:primo die Herausforderungen für sozial belastete Familien aufzeigen und Lösungsansätze aus der Praxis vorstellen. Das Schaffen von Strukturen zur Begleitung der Familie ist zentral für mehr Chancengerechtigkeit bereits ab Geburt. Dadurch verbessern sich die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen unter sozialen Belastungen.
Elternschaft ist ein zeit- und kostenintensives Projekt. Viele Menschen unterstützen ihre Kinder mit Geldgeschenken und Zahlungen auch nachdem diese volljährig geworden und damit zumindest im rechtlichen Sinn eigenständig sind. Daneben helfen erwachsene Kinder ihren Eltern bei Alltagsaufgaben, beschenken diese und leisten in manchen Fällen gar substantielle finanzielle Unterstützung. Finanzielle Transfers sind neben dem Teilen von Wohnraum und praktischer Hilfe ein wichtiger Teil der lebenslangen funktionalen Solidarität zwischen Generationen.
Das Familienbarometer von Pro Familia Schweiz und Pax bildet als fundiertes Messinstrument die aktuelle Lebensrealität von Familien in der Schweiz sowie deren Wandel über die Zeit ab. Diese wird jährlich erhoben und schafft eine robuste, langfristige Datenbasis für familien- und sozialpolitische Debatten sowie den unternehmerischen Diskurs.
Arbeitslosigkeit ist mit grossen sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben verbunden. Von der Arbeitslosigkeit betroffene Menschen wollen oder müssen sich teilweise beruflich und auch privat grundlegend neu orientieren. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sollen sie dabei bestmöglich unterstützen. Damit dies gelingt, sind detaillierte Kenntnisse der Hintergründe und Zusammenhänge der Arbeitslosigkeit erforderlich. Mit den statistischen Daten und Analysen zur Arbeitslosigkeit in der Schweiz wollen wir einen Beitrag dazu leisten, verschiedene Aspekte der Arbeitslosigkeit besser zu verstehen.
Um Armut und soziale Missstände gezielt bekämpfen zu können, ist gesichertes Wissen über Ausmass, Entwicklung, Ursachen und Risikogruppen entscheidend. Eine im Auftrag des nationalen Armutsmonitorings erstellte Studie liefert einen Überblick über die Sozial- und Armutsberichterstattung der Kantone. Sie zeigt auf, dass sich diese in den vergangenen 20 Jahren ausgeweitet hat. 21 Kantone haben bis im März 2023 mindestens einmal einen Sozial- oder Armutsbericht oder eine ähnliche Publikation zu Sozialleistungen erstellt. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung, Messgrössen und Frequenz eignen sich die kantonalen Berichte nicht für einen Vergleich zwischen den Kantonen, bilden aber eine wertvolle Informations- und Steuerungsgrundlage.
Die hier vorgestellten Indikatoren tragen dazu bei, die Rahmenbedingungen und Entwicklungen der Schweizer Sozialpolitik besser zu verstehen. Die Sozialpolitik basiert auf Solidarität und der Bekämpfung von Ungleichheit. Sie wird hier verstanden als ein Bündel von Massnahmen mit dem Ziel, die Verschlechterung der Lebensbedingungen der Menschen zu verhindern und die Lebensbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Viele Familien in der Schweiz sind von Armut betroffen. Diese Situation wirkt sich auf verschiedene Aspekte des Lebens der Eltern sowie der Kinder aus. Unser neues Factsheet gibt einen Einblick in aktuelle Zahlen, in die Rolle des Bunds, der Kantone und Gemeinden und enthält Tipps, wo man als betroffene Familie Hilfe finden kann.
Die Quote der materiellen und sozialen Deprivation beschreibt den Anteil Personen, die aus finanziellen Gründen auf wichtige Güter, Dienstleistungen und soziale Aktivitäten verzichten müssen. Dieser neue Indikator ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Quote der materiellen Entbehrung und ersetzt diese sowohl in der Schweiz als auch auf europäischer Ebene. Der Anteil deprivierter Personen bleibt in der Schweiz ähnlich hoch wie bisher. Dennoch sind die neuen Ergebnisse nicht direkt mit der bisherigen Quote der materiellen Entbehrung vergleichbar.
Auf Basis mehrerer aktuellen Studien mit Steuerdaten hat das Bundesamt für Sozialversicherungen die wirtschaftliche Situation von Personen in Einpersonenhaushalten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung und anderen Haushaltskonstellationen zusammengestellt. Die Wahrscheinlichkeit, sich in einer Situation mit (sehr) geringen finanziellen Mitteln zu befinden, ist über alle Alterskategorien hinweg für Alleinlebende im Vergleich zur Gesamtbevölkerung etwas höher. Von zentraler Bedeutung ist, dass Einpersonenhaushalte nur über ein Einkommen verfügen. Ein Zweiteinkommen, das auch mögliche Einkommensrückgänge ausgleicht, fehlt also im Gegensatz zu Paarhaushalten. Der deutschsprachige Bericht ist online in den Forschungspublikationen des BSV abrufbar.
Die Studie analysiert die wirtschaftliche Situation von Familien in der Schweiz und rückt das Erwerbsverhalten von Frauen und Männern nach einer Geburt, Trennung oder Scheidung in den Fokus. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Familienhaushalte häufiger in einer «prekären» wirtschaftlichen Situation befinden als Personen in Nichtfamilienhaushalten. Besonders häufig finanziell gefährdet sind Haushalte, in denen nur ein Elternteil mit Kindern unter 25 Jahren lebt. Nach der Geburt eines Kindes geht eine starke Reduktion der Erwerbsarbeit (meist der Mütter) oft längerfristig mit einem geringen Einkommen einher. Der finanzielle Einschnitt wirkt sich besonders stark aus, wenn Eltern sich trennen oder scheiden lassen. Der Bericht liegt in deutscher Sprache vor mit Zusammenfassungen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Die gedruckte Publikation kann ab März bestellt werden (Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, 3003 Bern, www.bundespublikationen.ch, Bestellnummer 318.010.1/23D).
Ziel der Studie ist einerseits die Beschreibung der wirtschaftlichen Situation von Familien durch den Vergleich der Einkommens- und Vermögensverhältnisse unterschiedlicher Haushaltstypen. Andererseits vertieft die Studie die Frage, wie sich Geburten, Trennungen und Scheidungen auf die wirtschaftliche Situation von Familien auswirken.
Wie gut bekämpft und verhütet die Schweiz Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt? Die internationale Expertinnen- und Expertengruppe des Europarats (GREVIO) hat die Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz überprüft und ihre Vorschläge in einem Bericht publiziert. Zeitgleich wurde der Kommentar des Bundesrats veröffentlicht, den er an seiner Sitzung vom 2. November 2022 verabschiedet hat. Der Bericht begrüsst die Vielzahl der Massnahmen der Schweiz und die bestehenden gesetzlichen Grundlagen zum Schutz von Gewaltbetroffenen. Als Beispiel nennt er das Opferhilfegesetz, das die Basis für die kantonalen Opferhilfestellen bildet. Die Expertinnen und Experten loben auch die gute Zusammenarbeit von Bund, Kantonen und Gemeinden.
Die zentralen Forschungsfragen der Studie lauteten:
- Was sind die Lebensumstände armutsbetroffener oder -gefährdeter, gering qualifizierter Personen und ihre Bedürfnisse im Hinblick auf Qualifizierungsmassnahmen?
- Welches sind förderliche bzw. hinderliche Faktoren für die Erreichbarkeit verschiedener Untersuchungsgruppen, damit sie Qualifizierungsprogramme kennen und daran teilnehmen?
Die Kurzversion bietet einen kleinen Einblick in den Alltag und die Schwierigkeiten von belasteten Familien während des Lockdowns im Frühling 2020. Vertiefte Kenntnisse zur komplexen Lebenswelt sozial benachteiligter Familien während des Lockdowns erhalten die Leser in der vollständigen Publikation. Die Publikation basiert auf Daten, die a:primo zwischen Juni und September 2020 in Zusammenarbeit mit Femmes-Tische/Männer-Tische erhoben hat. In einer quantitativen Umfrage wurden dazu erstmals Familien, die bei den Programmen ping:pong oder schritt:weise teilnehmen, direkt befragt.
Diese Publikation gibt Einblick in die komplexe Lebenssituation sozial benachteiligter Familien in der Schweiz. Der Bericht zeigt auf, mit welchen Herausforderungen die Familien in Bezug sowohl auf die soziale und berufliche Integration als auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit zu kämpfen haben. a:primo möchte mit diesem Bericht der schwer erreichbaren Zielgruppe eine Stimme geben. Der Bericht basiert auf Daten, die a:primo im Rahmen eines Projektauftrags des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) erhoben hat. Das Projekt wir d durch die «Finanzhilfen im Rahmen des Kredits Dachverbände für Familienorganisationen» des BSV finanziert und ermöglicht es a:primo, die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit bei sozialer Benachteiligung genauer zu untersuchen.
Für kleine Kinder und ihre Familien hat sich viel verändert: Das familienergänzende Betreuungsangebot wurde ausgebaut und qualitativ verbessert. Aber es gibt weiterhin Lücken: Vielerorts fehlen die Rahmenbedingungen für gute pädagogische Arbeit, es mangelt an bedarfsgerechten Betreuungsangeboten und hohe Kosten belasten die Familienbudgets. Die Schweizerische UNESCO-Kommission fordert nun einen Quantensprung und präsentiert eine neue Publikation mit Vorschlägen für eine Politik der frühen Kindheit in der Schweiz.
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