Beispiele Guter PraxisUZIMentor : Lebensphasen-orientiertes Mentoring für Oberärzt:innen

UZIMentor : Lebensphasen-orientiertes Mentoring für Oberärzt:innen

UZIMentor ist ein strukturiertes Mentoring-Programm am Kantonsspital Baselland (KSBL), das Kaderärztinnen und -ärzte in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung begleitet. Es fördert die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und schafft transparente Karriereperspektiven, die sich an den verschiedenen Lebensphasen orientieren.

Beweggründe

Als familienfreundlicher Arbeitgeber unterstützen wir unsere Mitarbeitenden durch ein strukturiertes Mentoring-Programm, das auf Lebensphasen, Vereinbarkeit und Laufbahnplanung fokussiert ist.
Eine Umfrage der FHNW im Universitären Zentrum für Innere Medizin am KSBL zeigte, dass rund ein Drittel der Ärzt:innen den Austritt aus dem KSBL erwägen würden, wenn sie ihr Privatleben dem Beruf unterordnen müssten. Nur 8 % sind bereit, dies dauerhaft zu akzeptieren. Diese Zahlen verdeutlichen die Wichtigkeit, das Gleichgewicht zwischen beruflichen Anforderungen und Lebensqualität zu fördern sowie klare Orientierung für Karrierewege zu bieten. Das Mentoring-Programm wurde entwickelt, um genau diese Aspekte gezielt zu adressieren und unsere Mitarbeitenden in allen Lebensphasen zu unterstützen.

Beschreibung

Das UZIMentor-Programm wurde im März 2025 am Universitären Zentrum für Innere Medizin (UZIM) des Kantonsspitals Baselland (KSBL) für alle Oberärzt:innen eingeführt. Ziel des Programms ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gezielt zu fördern, die persönliche und berufliche Entwicklung der Teilnehmenden zu stärken und dabei individuelle Karrierepfade transparent zu machen. Im Zentrum steht dabei die lebensphasenorientierte Laufbahngestaltung – ein Ansatz, der den unterschiedlichen Bedürfnissen in verschiedenen Lebens- und Berufsabschnitten gerecht werden soll.

Das Mentoring richtet sich primär an Oberärzt:innen, die sich freiwillig als Mentees registrieren können. Auch die Teilnahme als Mentor:in erfolgt auf freiwilliger Basis, wobei diese Rolle von leitenden Ärzt:innen am UZIM und ggf. aus anderen Disziplinen übernommen wird. Die Tandems (Mentor:in und Mentee) treffen sich regelmässig. Thematisch stehen dabei die individuelle Laufbahnplanung, Fragen zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, Entscheidungsfindung bei Karrierewegen sowie der Umgang mit Belastung und Rollenkonflikten im Mittelpunkt.

Als technische Unterstützung dient die digitale Plattform "Mentessa". Diese ermöglicht ein nutzerfreundliches Matching, Terminvereinbarungen sowie die Dokumentation von Zielen und Fortschritten im Rahmen eines Journals. Darüber hinaus bietet sie einen sicheren, geschützten Raum für Reflexion, Austausch und Feedback.

Das Mentoring-Programm wird ergänzt durch ein erweitertes Unterstützungsangebot: Mentees erhalten die Möglichkeit, an internen und externen Weiterbildungen teilzunehmen, sich im Rahmen von Hospitationen in anderen Fachdisziplinen umzusehen oder im Tandem Kongresse zu besuchen. Zusätzlich stehen hausinterne Programme wie das Talentförderungsprogramm "step" zur Verfügung. Diese kombinierte Herangehensweise soll sowohl die fachliche als auch persönliche Entwicklung fördern.

Das Programm richtet sich aktuell an Oberärzt:innen des UZIM, soll aber mittelfristig auch auf andere Fachbereiche des KSBL ausgeweitet werden.

Ergebnisse

Die Rückmeldungen aus den ersten Tandems – aktuell fünf aktive Paare – sind positiv. Erste Rückmeldungen zeigen, dass die regelmässige, vertrauensvolle Begleitung durch Mentor:innen eine wichtige Ergänzung zur Begleitung durch die Führungskraft darstellt. Gleichzeitig zeigt sich: Mentoring ersetzt keine strukturellen Veränderungen, aber es eröffnet persönliche Handlungsspielräume und stärkt individuelle Resilienz. Durch die Kombination aus digitaler Begleitung, persönlichem Austausch und ergänzenden Bildungsangeboten bietet UZIMentor einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung einer familienfreundlichen, wertschätzenden Unternehmenskultur im Gesundheitswesen.

Empfehlungen

Eine gezielte, persönliche Begleitung von Mitarbeitenden in entscheidenden Karriere- und Lebensphasen fördert nicht nur deren individuelle Entwicklung, sondern steigert auch die Motivation, Zufriedenheit und langfristige Bindung ans Unternehmen. Mentoring entfaltet seine volle Wirkung dann, wenn es auf Freiwilligkeit basiert, strukturiert begleitet wird und digitale Tools – etwa eine Matching-Plattform – zur Anwendung kommen. Besonders wichtig ist eine sorgfältige Auswahl, Schulung und Entlastung der Mentor:innen, etwa durch Supervision oder regelmässigen Erfahrungsaustausch. Ergänzende Formate wie interne Weiterbildungen, Austauschprogramme oder gezielte Talentförderung stärken die Wirkung zusätzlich. Ein solches Programm trägt wesentlich zu einer wertschätzenden, lebensphasenorientierten Unternehmenskultur bei – besonders im anspruchsvollen Umfeld des Gesundheitswesens.

Kategorien

Aktive Unterstützung der Mitarbeiter/innen Möglichkeiten zur Weiterbildung

Branche

Gesundheitswesen

Unternehmenskategorie

Öffentliche Hand / Verwaltungen

Kanton

Basel-Landschaft

Anzahl Mitarbeitende

3000

Kontakt

Kantonsspital Baselland (KSBL) Universitäres Zentrum für Innere Medizin (UZIM), Rheinstrasse 26, 4410 Liestal

Rea Brenzikofer
Stv. Leiterin HR Entwicklung
Kantonsspital Baselland
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