Die Universität Lausanne hat seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit der EPFL, mit der sie den Campus teilt, eine Kinderbetreuungspolitik entwickelt. Die UNIL möchte Arbeits- und Studienbedingungen bieten, die der Entfaltung der Mitglieder der Universitätsgemeinschaft förderlich sind, aber auch die Gleichstellung von Frauen und Männern unterstützen, indem sie für jede und jeden die Möglichkeiten fördert, Familien- und Berufsleben zu vereinbaren.

Die Politik der UNIL im Bereich der Kinderbetreuung umfasst mehrere Bereiche, die sich an alle Eltern der Universitätsgemeinschaft (Mitarbeitende und Studierende) richten:

• Auf dem Campus werden in vier Kindertagesstätten Kinder im Vorschulalter betreut, von denen mindestens ein Elternteil an der UNIL oder EPFL arbeitet oder studiert.
• In Partnerschaft mit dem Roten Kreuz Waadt bietet das Gleichstellungsbüro der UNIL seinen Mitgliedern, die im Kanton Waadt wohnen, kostenlos die Dienste einer Notfallbetreuungsperson an, z. B. bei Krankheit des Kindes oder unvorhergesehenen beruflichen Ereignissen.
• In Zusammenarbeit mit seinem Pendant an der EPFL und mit dem Service Culture et Médiation scientifique der UNIL bietet das Gleichstellungsbüro den Kindern des Personals und der Studierenden auch Aktivitätswochen während der Schulferien an.
• Schliesslich kann das Gleichstellungsbüro der UNIL auf Antrag von Eltern, die an der UNIL studieren, promovieren, als Erstassistent/in arbeiten oder SNF-Forscher/innen sind, einen finanziellen Beitrag an die Kosten für die Betreuung von Kindern im Vorschulalter anlässlich eines Kongresses oder einer anderen wissenschaftlichen Aktivität gewähren.

Seit 2021 gibt es vier Kindertagesstätten auf dem Campus, die heute 269 Betreuungsplätze für Kinder anbieten. Diese Kindertagesstätten werden seit 2019 von einer professionellen Struktur, der Fondation accueil petite enfance EPFL-UNIL (FAPE), beaufsichtigt.

Im Jahr 2021 konnten 210 Kindern (4-12 Jahre) von Mitgliedern der UNIL oder der EPFL 11 Wochen Ferienaktivitäten angeboten werden. Im selben Jahr profitierten rund 20 Eltern der UNIL vom kostenlosen Notfallbetreuungsangebot des Gleichstellungsbüros.

Dies erfordert eine gründliche vorherige Analyse der Bedürfnisse der Mitglieder der Einrichtung/des Unternehmens, da nicht alle Lösungen einfach von einer Einrichtung/einem Unternehmen zur anderen/zum anderen "kopiert" werden können.

Was die Bereitstellung von Betreuungsmöglichkeiten wie Kindertagesstätten betrifft, so sind die regulatorischen und logistischen Einschränkungen, die finanziellen Investitionen und die täglichen Verwaltungsaufgaben beträchtlich. Diese Massnahme ist daher nicht für jede Einrichtung / jedes Unternehmen durchführbar und kann nicht ohne Partnerschaften in Betracht gezogen werden.

Jede Kinderbetreuungspolitik und - im weiteren Sinne - jede Massnahme zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben sollte es vermeiden, sich an einer stereotypen Darstellung eines einzigen Familienmodells zu orientieren, und stattdessen die Vielfalt der Familien (Alleinerziehende, Regenbogenfamilien, Familien mit unterschiedlichem ethnischem, kulturellem und sozialem Hintergrund usw.) berücksichtigen. Darüber hinaus sollte sie sich an alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht richten.