In unserem Unternehmen glauben wir an die Existenz einer kollektiven Intelligenz, die über die Summe der Fähigkeiten und Kenntnisse jedes Einzelnen im Team hinausgeht.
Jeder Mitarbeitende ist wertvoll, und wir halten es für wichtig, dass er auch in entscheidenden Momenten seines Privatlebens (Übernahme einer Elternrolle, Krankheit eines Familienmitglieds usw.) eine Arbeitsbeziehung und ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Unternehmen aufrechterhalten kann. Deshalb haben wir einige Massnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingeführt.
Wir verbringen einen grossen Teil unseres Tages am Arbeitsplatz, und deshalb ist es wichtig, dass das Klima im Unternehmen positiv und anregend ist. Ein angenehmes Arbeitsklima basiert auf dem Wohlbefinden jedes einzelnen Teammitglieds.
Derzeit besteht unser Team ausschliesslich aus Frauen. In der Gesellschaft lastet ein Grossteil der Hausarbeit und der psychischen Belastung auf den Schultern der Frauen, die oft eine unterstützende und pflegende Rolle innerhalb der Familie sowie eine berufliche Rolle haben. Aus diesem Grund schlagen wir eine Gesamtarbeitszeit von höchstens 80 % vor, die es ermöglicht, Leben und Arbeit auch in Zeiten grösster Belastung miteinander zu vereinbaren. Die Arbeitsbelastung schwankt das ganze Jahr über, mit Spitzenwerten im März, April, Oktober und November und ruhigeren Zeiten im Juli und August. In den Monaten, in denen das Arbeitsaufkommen höher ist, können die zusätzlichen Stunden in den arbeitsärmeren Zeiten des Jahres, d. h. in den Schulferienwochen, kompensiert werden. Jede Mitarbeiterin verwaltet ihre Stunden selbständig.
Laut Vertrag haben die Arbeitnehmer vier Wochen Urlaub pro Jahr, es besteht jedoch die Möglichkeit, eine zusätzliche unbezahlte Woche oder Sonderurlaub zu nehmen. Bisher konnten wir dank der Unterstützung aller weiblichen Beschäftigten, die die abwesende Kollegin vertraten, jedem Urlaubsantrag gerecht werden.
Die Zahl der weiblichen Beschäftigten hat im Laufe der Zeit zugenommen, so hat auch der Mutterschaftsurlaub zugenommen, was sich als Chance für das Unternehmen erwiesen hat. Wenn eine Mitarbeiterin in Mutterschaftsurlaub geht, wählen wir sorgfältig die Ersatzkandidatin aus, die die Möglichkeit hat, im Unternehmen zu bleiben. So kann die junge Mutter ihren Mutterschaftsurlaub durch unbezahlten Urlaub verlängern und ihren Arbeitsplatz behalten, und die neue Mitarbeiterin kann ihren Arbeitsplatz ebenfalls behalten. Nach dem Mutterschaftsurlaub obliegt es der Arbeitnehmerin, den Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Beschäftigung (bisher zwischen 6 Monaten und einem Jahr) und die Beschäftigungsquote (die anfangs nur 10-20 % betragen kann und schrittweise erhöht wird) vorzuschlagen. Wenn sie es wünscht, hat sie die Möglichkeit, während ihres Urlaubs aus der Ferne an Teamsitzungen oder außerordentlichen Arbeiten teilzunehmen. Auf diese Weise kann jede Person ihre Präsenz im Team im Rahmen ihrer Möglichkeiten dosieren. Dadurch wird es für Personen mit einem niedrigen Prozentsatz einfacher, eine verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen.
Das Unternehmen bietet dem Team auch Supervision zur Bewältigung schwieriger Arbeitssituationen an, was dazu beiträgt, das Stressempfinden zu verringern.
Ein solches System schien anfangs unmöglich zu sein, aber es hat sich bis heute als erfolgreiche Strategie erwiesen. Zum einen sind die Mitarbeiter dem Unternehmen dankbar, dass sie einen Fuss in die Tür bekommen haben, zum anderen hat das Unternehmen eine starke Unternehmenskultur, flexibles Denken und schnelles Handeln entwickelt, die es ihm ermöglichen, schnell auf Veränderungen und Marktanforderungen zu reagieren.
Die gleiche Flexibilität, mit der das Unternehmen den Mutterschaftsurlaub handhabt, gilt auch für Weiterbildungswünsche oder die Entwicklung individueller Projekte ausserhalb des Arbeitsplatzes; so kann eine Mitarbeiterin ihren Zeitplan entsprechend den Fortbildungs- und Wettbewerbsveranstaltungen ändern. So fliessen auch die persönlichen Projekte jedes Einzelnen zusammen und bereichern das kollektive Wohl des Unternehmens.