Seit Anfang 2021 können Väter zwei Wochen Vaterschaftsurlaub beziehen. Doch das reicht vielen nicht. Am Donnerstag forderte eine überparteiliche Allianz eine 18-wöchige Elternzeit je für Mütter und Väter, die man nacheinander beziehen können soll. Dafür wollen die Vertreterinnen und Vertreter aus «Die Mitte», den Grünen und der GLP eine Volksinitiative lancieren. Auch Dario Plaschy, Regionalsekretär der Christlichen Gewerkschaft Wallis, befürwortet eine Elternzeit. Gegenüber «Pomona» sagt er: «Fünf Prozent aller Eltern erleben ein Burnout. Auch wegen der Mehrbelastung.» Eine Elternzeit könnte das abfedern, so die Idee.
Schweiz gehört zu Top 10 bei Eltern-Burnout
Dabei bezieht sich Plaschy auf Zahlen des Verbands «Pro Familia Schweiz». Väter und Mütter seien gleichermassen von einem Burnout betroffen, heisst es in einem Bericht. «Die Schweiz gehört zu den Top 10 der Länder, die am stärksten von elterlichem Burnout betroffen sind.» Plaschy sagt, dass die aktuelle Gesetzgebung stereotype Rollenbilder fördere. Sie entspreche nicht mehr der gesellschaftlichen Realität oder dem Gleichstellungs-Anspruch.
Eltern werden «schneller ins Berufsleben integriert»
Laut Plaschy ist die Finanzierung bei der Einführung einer Elternzeit gesichert: «Die Elternteile werden wieder schneller in das Berufsleben integriert». Er schätzt, dass durch ihre Tätigkeit im Berufsleben jährlich etwa 25 Prozent Abzüge generiert würden. Ähnlich wie bei der AHV oder dem Vaterschaftsurlaub.Durch diese Massnahme könnten mehr Arbeitskräfte auf den Markt zurückkehren und so zur Refinanzierung beitragen. «Es ist ein Generationenwerk und es stärkt die Gesellschaft», so der Gewerkschafter.