Zum Vätertag...!

Hoffentlich der letzte Vätertag ohne Vaterschaftsurlaub!

Heute ist der nationale Vätertag. Und hoffentlich ist es ein historischer Vätertag - hoffentlich ist es der letzte, ohne Vaterschaftsurlaub in der Schweiz. Am 27. September stimmen wir nämlich über einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Das Anliegen ist ein breit abgestützter Kompromiss und wurde im Parlament von einer deutlichen Mehrheit unterstützt.

Ein Referendumskomitee - unter anderem mit Leuten, die vor 15 Jahren schon gegen den Mutterschaftsurlaub waren -  will diesen wichtigen familienpolitischen Schritt um jeden Preis verhindern. Unsere Gegner werden versuchen, die Coronakrise kurzfristig zu nutzen, um diese wichtige und längst überfällige Investition in die Zukunft der Schweiz zu verhindern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir alle Farbe für den Vaterschaftsurlaub bekennen. Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, wie Sie die Kampagne ab sofort unterstützen können: Bestellen Sie hier gratis eine Fahne, die Sie aus dem Fenster oder an den Balkon hängen können, um für ein Ja zum Vaterschaftsurlaub am 27. September zu werben: fahnen.vaterschaftsurlaub-jetzt.ch

Sind Sie für den Vaterschaftsurlaub, wollen aber keine Fahne? Dann können Sie sich hier als Unterstützerin oder Unterstützer eintragen. Je mehr wir sind, desto stärker ist unser Signal für einen Vaterschaftsurlaub. start.vaterschaftsurlaub-jetzt.ch. Danke für Ihre Unterstützung.

«Anliegen der Frauen dürfen nicht vergessen gehen»

Ein Beitrag schienen am 31.05.2020 auf www.srf.ch

Mehr als 50 Frauenorganisationen richten sich mit einem offenen Brief an die Regierung und ans Parlament. Frauen seien dort untervertreten, wo Entscheide gefällt würden – das müsse sich ändern. Zahlreiche Frauen hätten unser Land durch die Coronakrise gesteuert, während vor allem Männer sie kommentiert hätten: So lässt sich GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy im «Sonntagsblick» zitieren. Sie ist Teil des Appells der Frauenorganisationen.

Kinderbetreuung, Arbeitsbedingungen, sichere Renten

Fast ein Jahr ist der nationale Frauenstreik nun her. Viele Anliegen seien während der aktuellen Situation untergegangen. Die Unterzeichnerinnen bringen ihre Forderungen nun erneut aufs Parkett. Sie verlangen etwa, dass die Kinderbetreuung geregelt werde. Schliesslich habe Corona gezeigt: Ohne flächendeckende familienergänzende Betreuung oder Grosseltern funktioniere es nicht.

Weiter sollen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Gerade in systemrelevanten Berufen, wo vor allem Frauen arbeiteten, seien die Löhne tief und die Arbeitsbedingungen miserabel. Auch soll der Bund dafür sorgen, dass die Frauen wegen der Einbussen durch die Kinderbetreuung im Alter nicht in finanzielle Nöte geraten. Am Dienstag startet in Bern die Sommersession. Dort werden diverse Vorstösse zu diesen Themen beraten.

Der offene Brief an den Bundesrat

Wie Unternehmen um die schlausten Köpfe buhlen

Hohe Löhne und spannende Tätigkeiten – damit punkten Unternehmen bei den Arbeitnehmern nach wie vor. Doch Millennials erwarten von ihren Arbeitgebern weit mehr als nur das. 60-Stunden-Woche und keine Zeit für Familie und Hobbys – für viele Arbeitnehmende ist das heutzutage ein No-Go. Gut ausgebildete Millennials wollen Arbeit und Privatleben gut unter einen Hut bringen. Gerade nach der Corona-Pandemie, wo Familie an Stellenwert gewonnen hat, ist von den Unternehmen Flexibilität gefragt.

Mit Elternzeit punkten

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Familienplanung hat der Elternurlaub hohe Priorität. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé reagiert auf dieses Bedürfnis und baut rückwirkend auf Anfang 2020 den Elternurlaub aus. Mütter sollen neu 18 statt 16 Wochen voll bezahlte Elternzeit erhalten. Sekundäre Betreuungspersonen sollen vier Wochen anstelle von fünf Tagen beziehen können.

Wir wissen, dass gerade bei jüngeren Eltern Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig sind.

Rund 300'000 Angestellte weltweit können von dieser Anpassung profitieren. Laut Sonia Studer, Personalchefin von Nestlé Schweiz, soll diese Massnahme aber auch die Attraktivität des Unternehmens für neue Fachkräfte steigern: «Wir wissen, dass gerade bei jüngeren Eltern Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig sind.»

Gemäss Wirtschaftsprofessorin Gudrun Sander von der Hochschule St. Gallen folgt Nestlé damit einem Trend, der noch viel weiter geht, als nur Elternurlaub. Sie beobachtet, dass Familien immer mehr zusammen sein wollen, weshalb zeitliche und örtliche Flexibilität an Stellenwert gewinne. Homeoffice sei stark gefragt, aber auch Teilzeitstellen, damit Betreuungsverpflichtungen bewältigt werden können.

Auch Gesundheitswesen reagiert

Gerade im Gesundheitswesen, wo Fachkräfte knapp sind, besteht ein grosser Wettbewerb um die besten Talente. Kleinere Spitäler wie das Kantonsspital Baden oder das Spital Zollikerberg haben erkannt, dass sie durch flexible Angebote bei angehenden Ärzten punkten können.

Gerade für diese Spitäler ist das besonders wichtig, weil sie mit den grossen Universitätsspitälern um die besten Talente buhlen. Die Spitäler abseits der grossen Städte bieten normale Arbeitswochen, also 50- statt 80-Stunden-Wochen an. Auch gibt es Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit, damit nebenbei andere Lebensbereiche gepflegt werden können.

Mehr Verantwortung

Nebst mehr Flexibilität im Beruf fordern jüngere Arbeitskräfte von ihren Arbeitgebern noch etwas anderes: mehr Verantwortung. Gudrun Sander beobachtet, dass junge Absolventen einer Universität nicht zuerst zwei Jahre «Folien basteln» wollen, ohne etwas Sinnstiftendes dahinter zu sehen.

Die junge Generation sei leistungsorientiert und bereit, viel einzubringen. Aber dafür erwarteten sie auch eine entsprechende Haltung vom Unternehmen. Namentlich wollen sie mehr Verantwortung: Früh bei wichtigen Treffen dabei sein, im Austausch mit Kunden stehen oder Ergebnisse selbst präsentieren, sagt Sander.

Flexibilität und gleichzeitig Verantwortung: In der Praxis zeigt sich, dass nur wenige Führungskräfte tatsächlich die Angebote der Unternehmen für flexibleres Arbeiten nutzen. Damit sich das in Zukunft ändert, dürfen Leistungsschemata nicht nur physische Präsenz belohnen, sondern die gelieferten Resultate der Mitarbeitenden.

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In der Schweiz werden 64% der Kinder unter 13 Jahren familienergänzend betreut

Grosseltern sowie Kindertagesstätten und schulergänzende Betreuungseinrichtungen sind die meist genutzten Betreuungsformen. Sie werden für je einen Drittel der 0- bis 12-jährigen Kinder in Anspruch genommen. 81% der Familien in Grossstädten lassen ihre Kinder fremdbetreuen, im Vergleich zu 66% der Familien in ländlichen Gebieten. Der Zufriedenheitsgrad der Eltern mit der genutzten Bereuungsform ist hoch, aber es besteht noch ungedeckter Bedarf. Das sind Ergebnisse einer neuen Publikation des Bundesamts für Statistik (BFS). Sie gibt einen Überblick über die aktuellsten verfügbaren Daten zur familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung in der Schweiz.

Kindertagesstätten und schulergänzende Betreuungseinrichtungen sowie Grosseltern übernehmen in der Schweiz etwa gleich grosse Anteile der Kinderbetreuung. Sie betreuen 32% bzw. 33% aller Kinder im Alter von 0-12 Jahren. Bei den Grosseltern zeigt sich jedoch ein deutlicher Unterschied nach Alter der Kinder: 40% der 0- bis 3-Jährigen werden regelmässig durch ihre Grosseltern betreut. Bei Kindern im Schulalter (4 bis 12 Jahre) sind es noch 29%. Knapp ein Zehntel der Kinder (9,3%) wird von anderen Personen aus dem Umfeld, z.B. von Verwandten, Freunden oder Nachbarn betreut. Tagesfamilien sowie Nannys, Au-Pairs und Babysitter betreuen je 5% der Kinder.

77% der in Einelternhaushalten lebenden Kinder werden familienergänzend betreut

Alleinlebende Eltern nehmen für ihre Kinder häufiger familienergänzende Betreuung in Anspruch als Paarhaushalte (77% bzw. 62%). Sie stützen sich zudem vermehrt auf institutionelle Kinderbetreuung: 49% der Kinder in Einelternhaushalten werden in einer Kindertagesstätte oder schulergänzenden Einrichtung betreut. In Paarhaushalten entspricht dieser Anteil 30%.

Sind beide Eltern Teilzeit erwerbstätig, werden 78% der Kinder familienergänzend betreut

Sind beide Eltern erwerbstätig, nutzen sie erwartungsgemäss vermehrt familienergänzende Kinderbetreuung als Elternpaare, bei denen die Mutter nicht erwerbstätig ist: Mit über 70% im Vergleich zu 34% werden doppelt so viele Kinder fremdbetreut.

Sind beide Eltern Vollzeit oder beide Teilzeit erwerbstätig, werden die Kinder mit 41% bzw. 40% häufiger in Kindertagesstätten oder schulergänzenden Strukturen betreut als Kinder von Paaren, bei denen der Vater Vollzeit und die Mutter Teilzeit oder nicht erwerbstätig ist (33% bzw. 15%). Aufgrund des hohen Betreuungsbedarfs und der grösseren organisatorischen Flexibilität kommen Nannys, Au-Pairs und Babysitter (11%) vor allem für Kinder zum Einsatz, deren Eltern beide Vollzeit arbeiten.

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Studie von Pro Familia Schweiz und Empiricon AG zur Arbeitszufriedenheit von Frauen und den Anreizen zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung

Medienmitteilung vom 24.05.2020

Pro Familia Schweiz und die Empiricon AG haben eine Umfrage mit einer Stichprobe von 500 erwerbstätigen Frauen aus der Schweiz – mit jeweils einem oder mehreren Kindern – durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, zu untersuchen, wie zufrieden die Frauen mit ihrer gegenwärtigen Situation sind, inwieweit sie ihren Beschäftigungsgrad erhöhen wollen und unter welchen Bedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass – auch wenn die Frauen mit ihrer aktuellen Situation zufrieden sind – sie ihren Beschäftigungs­grad erhöhen möchten, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen wären besser (gilt für 70 % von ihnen).

Drei Viertel der Frauen haben aufgrund der Mutterschaft ihren Beschäftigungsgrad reduziert. 63 % der Frauen sind mit dieser Reduktion zufrieden, 20 % möchten ihren Beschäftigungsgrad weiter senken und lediglich 17 % möchten ihn erhöhen.Andererseits, wären alle Rahmenbe­dingungen erfüllt, um die berufliche Arbeit von Müttern zu erleichtern, so würden 70 % gerne ihren Beschäftigungsgrad erhöhen und 32 % würden zu 70 % oder mehr bzw. 17 % würden zu 60 % arbeiten.

Als wir die Frauen nach den Gründen für den aktuellen Beschäftigungsgrad befragt haben, waren die vier häufigsten Antworten:

1. Ich möchte finanziell unabhängig sein.
2. Ich möchte meine Kinder mehrheitlich selber betreuen.
3. Ein Einkommen allein reicht nicht aus; heute müssen beide Elternteile arbeiten.
4. Es mangelt an zahlbaren Kinderbetreuungsstrukturen.


Die vier Hauptgründe, damit die Frauen ihren Beschäftigungsgrad erhöhen würden, sind:

1. Eine Reduktion der Kinderbetreuungskosten.
2. Eine Flexibilisierung des Arbeitsorts (Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten).
3. Ein grösserer finanzieller Anreiz.
4. Eine geringere Arbeitsbelastung bei der Kombination von Hausarbeit, Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit.


Bei den anderen erzielten Ergebnissen ist zu beobachten, dass die Zufriedenheit mit dem Be­schäftigungsgrad – je nach Ausbildungsniveau – degressiv ist. Sie liegt vor allem bei Frauen, die nur die obligatorische Schule besucht haben, unter dem Durchschnitt. Entgegen den Erwartungen wollen Frauen mit tertiärer Bildung ihren Beschäftigungsgrad senken. Dieser Anteil – also der Wunsch den Beschäftigungsgrad zu reduzieren – ist im Tessin grösser als in der Deutsch- oder der Westschweiz, in Städten grösser als auf dem Land und auch grösser, wenn das Kind zwischen 0 und 6 Monaten alt ist.

Der Wunsch, den Beschäftigungsgrad zu erhöhen, falls die Rahmenbedingungen besser wä­ren, korreliert mit der Ausbildungsquote. Bei Frauen mit einer höheren Bildung ist er grösser. Es gibt ein Potenzial an Frauen mit höherer Bildung, die bereit wären, ihre Erwerbsquote auf maximal 80 % zu erhöhen. Auf der anderen Seite wären nur wenige bereit, 100 % zu arbeiten. Dieser Prozentsatz derer, die die Erwerbsquote erhöhen wollen, ist in der Westschweiz höher als in den beiden anderen Sprachregionen.

Der aktuelle Beschäftigungsgrad hängt zwar vom Alter der Kinder ab, wird aber auch von anderen Faktoren beeinflusst. Je gebildeter die Person ist, desto höher ist ihr Beschäftigungs­grad. Die Beschäftigungsquote ist in der Westschweiz und im Tessin höher als in der Deutschschweiz und bei Frauen die in der Stadt leben, höher als auf dem Land.

Schlussfolgerungen

Im Allgemeinen sind Frauen mit Kindern mit ihrer Beschäftigungssituation zufrieden. Dieser Punkt muss jedoch relativiert werden: Falls die Rahmenbedingungen besser wären, so dass Frauen mehr Zeit zur Verfügung hätten (z.B. infolge tieferer Kosten für die externe Kinderbe­treuung, Möglichkeiten von zu Hause aus zu arbeiten oder infolge grösserer finanzieller Anreize und weniger Verantwortung für Hausarbeit und Kinder), wären 70 % der Frauen mit Kindern bereit, sich stärker am Arbeitsmarkt zu beteiligen. Dieses grössere Engagement zeigt sich eher bei Frauen mit tertiärem Bildungsabschluss und in der Westschweiz. Ein Beschäfti­gungsgrad zwischen 80 und 100 % ist nicht beliebt. Das maximale Steigerungspotenzial liegt bei einem Beschäftigungsgrad von bis zu 80 %. Andererseits wären Frauen mit tertiärer Bildung heute eher geneigt, ihren Beschäftigungsgrad zu senken, weil die Rahmenbedingun­gen nicht erfüllt sind.

Medienmitteilung vom 24.05.2020
Bericht Grafiken
Artikel in der NZZ am Sonntag vom 24.05.2020 (zahlpflichtig)

Twitter-Mitarbeiter dürfen «für immer» von zu Hause aus arbeiten

Ein Beitrag erschienen am 13.05.2020 auf www.20min.ch

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Twitter dürfen auch nach der Corona-Krise weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Der Kurznachrichtendienst will seinen 4900 Beschäftigten je 1000 Dollar zur Homeoffice-Ausstattung geben. Andere Tech-Firmen planen die Rückkehr ihrer Mitarbeiter ins Büro.

Twitter wird seinen Mitarbeitern erlauben, auch nach dem Ende der Coronavirus-Krise uneingeschränkt im Homeoffice zu arbeiten. Dies teilte der Konzern am Dienstag mit.

«Falls unsere Beschäftigten in einer Rolle und Lage sind, die es ihnen erlauben, von zu Hause aus zu arbeiten, und sie für immer damit weitermachen wollen, werden wir das möglich machen», erklärte der Kurznachrichtendienst. Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass es funktioniere, wenn Menschen an verschiedenen Orten zusammenarbeiteten. Twitter hatte nach jüngsten Angaben Ende des vergangenen Jahres 4900 Beschäftigte.

Twitter gehörte zu den ersten Unternehmen, die nach Ausbruch der Coronavirus-Krise die Mitarbeiter zum Arbeiten ins Homeoffice schickten. Die Büros sollen nun mindestens bis September geschlossen bleiben. «Es wird unsere Entscheidung sein, die Büros zu öffnen – und die Mitarbeiter entscheiden, wann und ob sie zurückkehren», betonte Twitter-Personalchefin Jennifer Christie in einem Blogeintrag am Dienstag zudem.

Geld für Ausstattung zu Hause

Die meisten Dienstreisen werden bis mindestens September gestrichen und interne Veranstaltungen bis Jahresende abgesagt. Die Twitter-Mitarbeiter könnten nun auch bis zu 1000 Dollar für ihre Homeoffice-Ausstattung ausgeben, berichtete die Website «Buzzfeed».

Der Dienst, der unter anderem grössere Büroflächen an der Market Street im Herzen von San Francisco hat, geht damit bereits weiter als andere Tech-Firmen. Facebook und Google stellen sich bisher darauf ein, dass viele ihrer Mitarbeiter noch bis Ende des Jahres von zu Hause aus arbeiten werden. Apple plane dagegen unterdessen die Rückkehr in die Büros in mehreren Wellen im Juni und Juli, berichtete der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

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