Frauen erhalten ein Drittel weniger Rente als Männer

Ein Beitrag erschienen am 31.08.2020 auf www.srf.ch

Frauen bekommen in der Schweiz mindestens ein Drittel weniger Rente als Männer. So haben Männer seit Jahresbeginn bereits heute so viel Rente erhalten, wie die Frauen im ganzen laufenden Jahr kriegen werden. Das schreibt der Gewerkschaftsbund. Mit dem «Equal Pension Day» will er auf diese Diskriminierung aufmerksam machen

Der Tag wurde vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) ins Leben gerufen. Er soll den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. Der Gender-Pension-Gap zeige die ungleiche Verteilung der Erwerbschancen.

Laut SGB unterbrechen Frauen häufiger ihre Erwerbstätigkeit und arbeiten mehr Teilzeit, beides in erster Linie aus familiären Gründen. Dies sei der Grund für die «unwürdig tiefen Renten» vieler Frauen.

Ein Drittel der Frauen erhält nichts aus der 2. Säule

Die berufliche Vorsorge diene vielen Frauen nur als magere Ergänzung. Noch immer erhalte ein Drittel der Frauen keine Rente aus der 2. Säule. Sofern eine Pensionskassenrente ausbezahlt werde, sei die mittlere Rente von Frauen nur etwa halb so hoch wie diejenige der Männer.

So erhielt die Hälfte der Frauen, die 2018 pensioniert wurde, laut SGB eine Pensionskassenrente unter 1165 Franken pro Monat. In «typischen Frauenbranchen» seien Pensionskassenrenten zwischen 500 und 800 Franken pro Monat üblich. Das reiche nicht zum Leben.

11 Prozent der Frauen brauchen Ergänzungsleistungen

Die AHV verringert laut SGB immerhin den Lohn- und Rentenrückstand. Doch diese betrage maximal 2370 Franken pro Monat – zu wenig. Dass das Parlament eine Renten-Abbauvorlage zulasten der Frauen plane, sei eine Frechheit, wird die Zürcher SP-Nationalrätin Mattea Meyer in einer Mitteilung zitiert.

Fast 11 Prozent aller Frauen müssten direkt beim Renteneintritt Ergänzungsleistungen beantragen, um über die Runden zu kommen, hiess es weiter. Über 140‘000 Frauen hätten 2019 Ergänzungsleistungen bezogen, bei den Männern seien es halb so viele. Besonders betroffen sind geschiedene und verwitwete Frauen.

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Vaterschaftsurlaub – ein Mittel zur Förderung der Vereinbarkeit

Ein Beitrag erschienen am 31.08.2020 in der Beilage «Men's Interests»

Ende September stimmt die Schweiz über einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Philippe Gnaegi, Direktor von Pro Familia Schweiz, spricht im Interview mit dem Tages­anzeiger über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und warum dieses Ziel alles andere als eine Utopie ist.

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Die wichtigsten Homeoffice Tipps

Ein Beitrag von Nau Lifestyle erschienen am 28.08.2020 auf www.nau.ch

Die Auswirkungen der Arbeit im Homeoffice werden vermutlich noch zahlreiche Studien beschäftigt halten. Auch ist derzeit noch nicht deutlich, ob mehr Menschen in Zukunft dauerhaft im Homeoffice arbeiten werden.

Als vorteilhaft wird vor allem die grössere Flexibilität bewertet. Eltern wissen die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schätzen.

Unterschiedlich sind die Meinungen zur Kommunikation, da dies eine Mentalitätsfrage ist. Vielen fehlt der direkte Kontakt zu Kollegen, andere sind froh, dass sie ungestört arbeiten können. Doch natürlich gibt es auch diverse Probleme bei der Heimarbeit.

Homeoffice: Gesunde Ernährung erfordert Selbstdisziplin

Ein grosses Problem für Heimarbeiter ist die ständige Verfügbarkeit von Lebensmitteln. Im Büro mag eine Tüte Gummibärchen in der Schublade liegen, doch zu Hause lockt der Kühlschrank.Da wird schnell einmal zu einem Snack gegriffen oder das Mittagessen auf 11 Uhr vorverlegt, weil der Magen knurrt. Da hilft nur ein gewisses Mass an Selbstdisziplin.Am besten werden von Anfang an feste Zeiten für den Arbeitsbeginn, die Mittagspause und das Arbeitsende festgelegt.Das Frühstück findet vor der Arbeit statt, das Abendessen danach. Fällt es Ihnen schwer, sich an eine bestimmte Zeit zum Mittagessen zu halten, verabreden Sie sich mit Kollegen.Sie können gemeinsam essen und am Bildschirm plaudern.

Gesundes Essen im Kühlschrank bereithalten

Im eigenen Haus gibt es eigentlich immer süsse Verlockungen wie Schokolade. Da ist die Versuchung gross, zwischendurch einen Schoggiriegel zu holen oder eine Tüte Chips zu öffnen.Besser ist es, den Kühlschrank mit gesunden Lebensmitteln wie frischem Obst zu füllen. Eine Handvoll süsse Erdbeeren oder Kirschen sind ebenso gut als Snack geeignet.Das Mittagessen sollte leicht und nahrhaft sein. Die meisten kennen das berüchtigte Fresskoma nach einem zu üppigen Mittagessen in der Kantine. Dies gilt natürlich auch zu Hause. Also lieber keine Pizza in den Ofen schieben, sondern lieber einen proteinreichen Salat essen, der langfristige Energie liefert.

Viel Trinken ist wichtig

Die meisten Menschen trinken über den Tag verteilt zu wenig. Im Büro erinnern die Kaffeetassen und Glasflaschen der Kollegen oft noch daran. Im Homeoffice wird es schwieriger. Hier ist es empfehlenswert, ein Getränk ständig in Sichtweite zu haben. Sie können es sich einfach machen und einfach Leitungswasser in ein Glas nachfüllen, sobald es leer ist. Genügt Ihnen dies nicht, verwenden Sie eine wiederverwendbare Glasflasche. Reichern Sie das Wasser mit Zitronenscheiben, Gurkenscheiben, Minze oder anderen Geschmacksträgern an. Probieren Sie öfter einmal etwas Neues aus. Genauso wichtig sind kleine Pausen, in denen sich der Geist erholt. Im Büro erfolgen diese fast automatisch, wenn ein Kollege anruft oder vorbeikommt. Im eigenen Heim gibt es andere Möglichkeiten: Einige Minuten zum Durchatmen auf dem Balkon, ein Spaziergang durchs ganze Haus oder auch mal das Scrollen durch die privaten Social Media-Kanäle.

Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung

Mal eben zum Kollegen, ins Meeting oder zur Mittagspause ins Lieblingscafé: Im Büro legen wir viele kleine Strecken unbewusst zurück. Im Homeoffice fehlt diese Bewegung.Die einzige Strecke ist die zum Kühlschrank und zur Toilette. Darum sollten Sie unbedingt auf einen Ausgleich achten. Ideal ist ein kurzer oder in der Mittagspause längerer Spaziergang an der frischen Luft.

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Glücklich, wer freiwillig zuhause arbeitet

Ein Beitrag von Iwan Lieberherr erschienen am 11.08.2020 auf www.srf.ch

Der Arbeitnehmerverband Travailsuisse hat erhoben, wie Homeoffice bei Arbeitnehmenden ankommt – und wo Gefahren liegen.

Viele von uns haben wegen Corona eine neue Arbeitsrealität erlebt. Rund die Hälfte der Arbeitnehmenden blieb während mehrerer Wochen zuhause, arbeitete im Homeoffice. Eine gänzlich neue Erfahrung, via Laptop mit seinen Arbeitskolleginnen und Kollegen verbunden zu sein, Kunden von zuhause aus zu betreuen.

Der Arbeitnehmerverband Travailsuisse wollte nun in einer Umfrage wissen, was Homeoffice für die Arbeitnehmenden bedeutet. Ob bei der Beurteilung die Vor- oder die Nachteile überwiegen, hängt demnach vor allem davon ab, ob die Betroffenen freiwillig zuhause arbeiten können oder dazu gezwungen werden.

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Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub: «Ein erster Schritt»

Ein Beitrag erschienen am 07.08.2020 auf www.srf.ch

Ein zweiwöchiger Vaterschaftsurlaub, so kurz er auch sein möge, ist für das Komitee «Vaterschaftsurlaub jetzt» ein erster Schritt in die richtige Richtung in der Gleichstellungspolitik. Das Fernziel bleibe eine Elternzeit, wie es sie etwa in Deutschland gibt, erklärten die Befürworter bei der Eröffnung der Ja-Kampagne.

Angesichts moderner Familienmodelle sei es höchste Zeit, dass die Schweiz einen gesetzlich geregelten Urlaub einführe, sagte Travail-Suisse-Präsident Adrian Wüthrich.

«Familienpolitisches Entwicklungsland»

Der Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard kritisierte, die Schweiz sei das einzige Land in Europa, das keinen Vaterschaftsurlaub und keine Elternzeit kenne. «Die Schweiz ist ein familienpolitisches Entwicklungsland», sagte auch die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher.

Den Vaterschaftsurlaub brauche es für eine faire Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern in Haus- und Erwerbsarbeit, argumentierte die Baselbieter Ständerätin Maya Graf (Grüne).

Der Bündner CVP-Nationalrat Martin Candinas erklärte: «Die ersten Wochen nach der Geburt sind einmalig und entscheidend für den Beziehungsaufbau zwischen Kind und Eltern.» Vaterschaft in der Schweiz dürfe nicht länger so behandelt werden wie ein Wohnungsumzug. Der Kompromissvorschlag sei pragmatisch und finanzierbar.

Finanzierung wie bei Mutterschaftsurlaub

Eine Volksinitiative wollte ursprünglich einen vierwöchigen Urlaub einführen. Das geänderte Erwerbsersatzgesetz, das am 27. September an die Urne kommt, ist ein vom Parlament verabschiedeter indirekter Gegenvorschlag zum Volksbegehren «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie».

Die Initianten zogen ihr Begehren unter der Bedingung zurück, dass die Gesetzesgrundlage für den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub in Kraft tritt.

Das ist deshalb umstritten, weil SVP-Vertreter und Jungfreisinnige das Referendum dagegen ergriffen haben. Sie sehen keinen Grund dafür, dass Väter nach der Geburt eines Kindes bezahlten Urlaub erhalten sollen. Kritisiert werden die «Gratis-Ferien», die alle mit Lohnabzügen finanzieren müssten.

Initiative für Elternzeit in der Pipeline

Gemäss der Abstimmungsvorlage könnten Väter in den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub nehmen. Dieser würde wie der Mutterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 229 Millionen Franken pro Jahr. Dafür sollen 0.06 zusätzliche Lohnprozente je hälftig bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhoben werden.

Das vom Arbeitnehmerverband Travail Suisse angeführte Ja-Komitee zur Vorlage ist breit abgestützt. Es sitzen Vertreter aller grossen Parteien darin.

Bereits gibt es Pläne für eine neue Volksinitiative, die eine längere Elternzeit verlangt, welche die Eltern zu einem Teil frei unter sich aufteilen könnten. Linke hatten sich im Parlament für ein solches Modell ausgesprochen. Dieses stösst auch bei Mitte-Politikern auf Zustimmung. Ob und wann daraus eine Volksinitiative wird, ist aber noch offen.

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Wie viel dich der Vaterschaftsurlaub kostet – und 5 weitere Antworten zur Vorlage

Ein Beitrag von Dennis Frasch erschienen am 29.07.2020 auf www.watson.ch

Am 27. September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Befürworter wollen die Schweiz aus der familienpolitischen Steinzeit führen, Gegner finden die Vorlage asozial, weil dadurch mehr Lohnabzüge entstehen.

Worum geht es bei der Vorlage?

Am 27. September 2020 stimmt die Schweiz über einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Väter sollen den Urlaub in den ersten sechs Monaten nach der Geburt ihres Kindes beziehen können. Die zwei Wochen können auch auf einzelne Tage aufgeteilt werden.

Anspruch darauf haben alle Väter, die bei der Geburt ihres Kindes angestellt oder selbstständig erwerbend sind oder Taggelder der Arbeitslosen-, der Krankenpflege- oder Invalidenversicherung beziehen.

Wie beim Mutterschaftsurlaub auch würde das Vorhaben über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert. Auch die Entschädigung soll gleich hoch ausfallen: 80 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens, höchstens aber 196 Franken pro Tag.

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