Schweizer Kinder- und Jugendorganisationen fordern in einem Appell dringend Perspektiven für die junge Generation in und nach der Covid-19-Pandemie.
Die Zeit sei gekommen, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ernstzunehmen, ihre Solidarität zu würdigen und ihnen für die Zeit nach der Pandemie echte Perspektiven zu bieten, schreibt die Allianz am Donnerstag in einem Communiqué. Kinder und Jugendliche sind demnach erwiesenermassen psychisch stark belastet, haben Zukunftsangst. Der jüngste Lockerungsschritt des Bundesrats nimmt nach Darstellung der Allianz kaum Rücksicht auf die Jungen. Im Drei-Phasen-Modell fehlt dieser Aspekt ganz. Die Kinder- und Jugendverbände verlangen deshalb, dass Junge in der Vernehmlassungen angehört und in die Entscheidungen einbezogen werden. Eine Nach-Corona-Strategie soll alle Lebensbereiche wie Schule, Freizeit und Familie sowie alle Generationen umfassen. Sie muss die Folgen der Pandemie auf Chancengleichheit, Armut und psychische Gesundheit abfedern.
Solidarität für junge Generation
Die öffentliche Hand müsse psychosoziale sowie kinder- und jugendpsychiatrische Angebote rasch ausbauen. Strukturen für den Übertritt von der Schule in die Berufsbildung oder in weiterführende Schulen sowie Lösungen für Jugendliche ohne eine solche Anschlusslösung seien zu verstärken. Die junge Generation hat gemäss dem dringlichen Appell nun ebenfalls Solidarität zugute. Im Hinblick auf ein Covid-19-Zertifikat oder allfälligen Privilegien für Geimpfte dürften junge Menschen nicht diskriminiert werden. Der Appell entstand auf Initiative des Dachverbands Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ), der Stiftung Pro Juventute Schweiz, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), Unicef Schweiz und Liechtenstein und der IG Sport Schweiz. Angeschlossen sind etwa Pro Familia Schweiz, Kinderschutz Schweiz, Pfadibewegung Schweiz, Jungwacht Blauring und weitere Organisationen.
Weiterlesen - ein Beitrag vom 29.04.2021 publiziert auf TeleBasel
Eine OECD-Studie untersuchte die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die Bevölkerung in 25 Ländern. Ein Viertel der Schweizer meldeten Geldengpässe. Über ein Viertel der Schweizer meldeten dabei Geldengpässe wegen Corona. Fast die Hälfte hatte eine Unterbrechung am Arbeitsplatz während der Pandemie. Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern traf es die Schweizer aber eher glimpflich.
Über ein Viertel der Schweizer Bevölkerung ist durch die Covid-19-Pandemie finanziell auf irgendeine Art in Bedrängnis geraten. Das geht aus einer OECD-Studie hervor. In den untersuchten 25 OECD-Ländern betrug der Durchschnitt 31 Prozent. Die meisten befragten Menschen wünschen sich mehr Hilfe vom Staat. Dafür sind viele auch willens, mehr Steuern zu zahlen. Dies gab die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Berlin bekannt.
Zweite Studie zu Unterbrechung am Arbeitsplatz
Die Organisation befragte für ihre zweite Studie zur Covid-19-Pandemie 25'000 Personen in 25 ihrer 37 Mitgliedsländer. 44,3 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Haushalt in der Pandemie eine Unterbrechung am Arbeitsplatz hatte. In der Schweiz waren es 46,7 Prozent. Unter «Unterbrechung» fallen nach Definition der Studie Arbeitsplatzverlust, Entlassung, Eintritt in ein Arbeitsplatzerhaltungsprogramm, Kurzarbeit oder Lohnkürzungen. Einen eigentlichen Arbeitsplatzverlust im Haushalt gab es bei 11,8 Prozent aller Befragten. In der Schweiz waren elf Prozent davon betroffen. Das hatte Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Haushalte. In der Schweiz gerieten 25,4 Prozent in Schwierigkeiten. In Mexiko waren es als Spitzenreiter 66,1 Prozent und in der Türkei 61,2 Prozent.
In der Schweiz griffen 14,5 Prozent der Befragten in dieser Lage auf die Ersparnisse und andere Rücklagen zurück. 6,8 Prozent konnten die üblichen Ausgaben nicht stemmen. 7 Prozent holten sich Hilfe bei Familie oder Freunden, 3,5 Prozent verschuldeten sich. 3 Prozent wandten sich an karitative Organisationen und 3,2 Prozent hungerten. Die vom Coronavirus verursachte Wirtschaftskrise schlug sich zudem in einer grösseren Jugendarbeitslosigkeit nieder. Im dritten Quartal 2020 waren gemäss den staatlichen Erfassungen in der Schweiz 7,3 Prozent der 15- bis 24-Jährigen ohne Arbeit. Im Schnitt aller 35 OECD-Staaten ergab sich eine Quote von 13,6 Prozent. Überdurchschnittlich stark betroffen war Italien mit 30,9 Prozent.
Weiterlesen - ein Beitrag von SDA erschienen am 28. April 2021 auf www.nau.ch
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 28. April 2021 die Gleichstellungsstrategie 2030 verabschiedet. Es ist die erste nationale Strategie des Bundes mit dem Ziel, die Gleichstellung der Geschlechter gezielt zu fördern. Sie konzentriert sich auf vier zentrale Themen: die Förderung der Gleichstellung im Erwerbsleben, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Prävention von Gewalt und die Bekämpfung von Diskriminierung. Die vorrangigen Massnahmen der Strategie werden bis Ende Jahr konkretisiert und sollen bis 2023 verabschiedet oder umgesetzt werden. Ende 2025 wird eine erste Bilanz zur Strategie gezogen.
Seit der Einführung des Frauenstimmrechts vor 50 Jahren hat die Schweiz in der Gleichstellung viele Fortschritte gemacht. Vollständig erreicht ist sie allerdings noch nicht. Um die Lücken zu schliessen, hat der Bundesrat die Gleichstellungsstrategie 2030 verabschiedet. Sein Ziel: «Frauen und Männer beteiligen sich gleichgestellt am wirtschaftlichen, familiären und gesellschaftlichen Leben. Sie geniessen während ihres ganzen Lebens die gleiche soziale Sicherheit und verwirklichen sich in einem respektvollen Umfeld ohne Diskriminierung und Gewalt.» Die Strategie konzentriert sich auf vier Handlungsfelder:
Berufliche Gleichstellung weiter fördern
Der Bundesrat will die Lohndiskriminierung im öffentlichen und privaten Sektor beseitigen und eine ausgewogenere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern erreichen. Weitere Ziele im beruflichen und öffentlichen Leben sind die Verbesserung der Rentensituation von Frauen sowie die ausgewogenere Geschlechterverteilung in der Ausbildung, in allen Berufsgruppen, auf allen Verantwortungsebenen und in allen Entscheidungsgremien. Dazu gehört etwa ein höherer Frauenanteil in Führungspositionen von Hochschulen oder die Förderung von Männern in Gesundheits- und Bildungsberufen.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter fördern
Die Instrumente für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen weiter verstärkt werden. Elternurlaube, familienfreundliche Arbeitszeiten und die soziale Sicherheit für Eltern und betreuende Angehörige sollen gefördert werden. Ziel des Bundesrats ist es zudem, das Armutsrisiko von Familien, insbesondere von alleinerziehenden Müttern und Vätern, zu reduzieren.
Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt verstärken
Der Bundesrat hat sich zum Ziel gesetzt, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt zu reduzieren und die persönliche Sicherheit der Frauen zu verbessern. Massnahmen zum Opferschutz sollen verstärkt sowie Täter und Täterinnen vermehrt zur Verantwortung gezogen werden. Dafür werden unter anderem Projekte zur Gewaltprävention gefördert und die statistische Datenerhebung über Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt wird weiterentwickelt.
Bekämpfung von Diskriminierung verstärken
Frauen und Männer sollen während ihres ganzen Lebens die gleichen Chancen haben. Ziel ist deshalb auch, Diskriminierung und Sexismus zu beseitigen. So will der Bundesrat sicherstellen, dass im Bundesrecht keine Regelungen existieren, die geschlechterdiskriminierend sind. Ebenso sollen Informations-, Sensibilisierungs- und Schulungsmassnahmen entwickelt werden – beispielsweise im Gesundheitsbereich oder in zentralen Institutionen wie der Schweizer Armee. Diese sieht etwa ein Programm zur Identifizierung und Verhütung von Geschlechterdiskriminierungen vor.
Massnahmen bis Ende Jahr
Zu jedem dieser Ziele enthält die Strategie eine Reihe von Massnahmen, die sowohl national als auch international ausgerichtet sind. Sämtliche Departemente und die Bundeskanzlei sind beteiligt und für die Umsetzung von Massnahmen zuständig. Bis Ende 2021 wird die Gleichstellungsstrategie 2030 in einem detaillierten Massnahmenplan weiter konkretisiert. Ende 2025 wird eine Zwischenbilanz gezogen.
Enge Zusammenarbeit mit Kantonen, Städten und Gemeinden
Im Rahmen der Ausarbeitung der Strategie fand ein Austausch mit den Kantonen und Gemeinden sowie verschiedenen Interessengruppen statt. Diesen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den föderalen Ebenen will der Bund intensivieren, ebenso den Austausch mit der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.
Gleichstellung noch nicht erreicht
Die Gleichstellung von Frau und Mann ist in der Bundesverfassung seit 1981 festgeschrieben. Trotzdem ist die Gleichstellung in der Schweiz noch nicht erreicht: Frauen verdienen im Durchschnitt 19 Prozent weniger als Männer. Über 55 Mal pro Tag wird eine Straftat im häuslichen Bereich begangen, in 70 Prozent der Fälle ist das Opfer weiblich. Fehlende Individualbesteuerung und erschwerte Vereinbarkeit halten Frauen oft vom Arbeitsmarkt fern und hindern viele Männer daran, mehr familiäre Aufgaben zu übernehmen. Die Folgen davon – Fachkräftemangel, finanzielles Risiko bei Trennung, Armut im Alter und einseitige Belastung des Mannes als «Hauptversorger» – haben negative Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft.
Seit der Pandemie ist den Menschen eine sichere Arbeitsstelle wichtiger als die Work-Life-Balance. Das hat ein neues Ranking zu den attraktivsten Arbeitgebern in der Schweiz ergeben. Der Flughafen Zürich ist der attraktivste Arbeitgeber. Das sagen die Befragten in einer Studie des Personalvermittlers Ranstad. Unter den Top Zehn befinden sich auch viele Luxus-Brands. Worauf es sich zu achten lohnt, wenn man einen neuen Job sucht.
Der Personalvermittler Randstad hat zum achten Mal eine Studie zu den attraktivsten Arbeitgebern in der Schweiz durchgeführt. Bei der repräsentativen Umfrage haben die Befragten bei über 150 Unternehmen angegeben, wo sie am liebsten arbeiten würden. Nun ist das Ergebnis der Umfrage bekannt: Der Flughafen Zürich wurde zum attraktivsten Arbeitgeber erkoren. In den letzten Jahren stets unter den Top Fünf, hat er es nun auf das Podest geschafft.
In der Bildergalerie siehst du, welche Schweizer Unternehmen zu den Top Zehn der attraktivsten Arbeitgeber gehören.
Was beim Blick auf das Ranking erstaunt: Mit Unternehmen wie den Uhrenmarken Patek Philippe, Rolex, der Privatbank Pictet et Cie sind erstaunlich viele Luxus-Brands vertreten. Warum ist das so? «Die Marke als Arbeitgeber ist verbunden mit der Marke des Unternehmens», sagt eine Sprecherin von Randstad. Die Teilnehmenden wurden nur zu Unternehmen befragt, die sie auch kennen. «Die Leute verbinden etwas mit diesen Marken», sagt die Sprecherin. Weil Uhren von Patek Philippe und Rolex begehrte Statussymbole sind, möchten die Befragten auch gern bei diesen Firmen arbeiten.
Ebenfalls regelmässig in den Top Ten vertreten sind Unternehmen aus der Mobilitätsbranche, neben dem Flughafen Zürich sind auch die SBB oder die Swiss in den Top Zehn. Die Migros und die Chocolat Frey sind dieses Jahr nicht mehr unter den zehn beliebtesten Arbeitgebern, letztes Jahr waren sie auf Platz Neun und Zehn noch dabei. Warum die Migros und die Migros-Tochter aus den Top Zehn flogen, kann die Randstad-Sprecherin nicht beantworten. «Sie sind aber noch in den Top 20», sagt sie. Das Ranking widerspiegelt das Bild, das die Befragten von der Marke haben. Coop befindet sich dieses Jahr auf Platz 58.
Swiss trotz Corona-Einbruch beliebt
Nicoline Scheidegger, Personalexpertin und Dozentin an der ZHAW ist erstaunt, dass die Swiss immer noch so hoch oben im Ranking vertreten ist. «Man weiss ja, dass die Swiss Arbeitsplätze abbaut. Trotzdem scheint die Swiss bei den Leuten als eine tolle Marke abgespeichert zu sein.» An einer anderen Stelle haben die Ergebnisse jedoch den Einfluss von Corona gezeigt. Bei den wichtigsten fünf Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers hat das Kriterium Arbeitsplatzsicherheit einen Platz gut gemacht. 2021 ist es für die Befragten nach dem angenehmen Arbeitsklima und dem Lohn das wichtigste Kriterium. Vor Corona war die Work-Life-Balance wichtiger, als eine sichere Stelle.
So findest du den passenden Arbeitgeber
Bevor man sich auf die Suche nach einem neuen Job macht, soll man bei sich selber anfangen. Personalexpertin und ZHAW-Dozentin Nicoline Scheidegger rät, zuerst sich selber zu fragen, was denn die Erwartungen an den neuen Job sind. «Steht ein attraktives Gehalt im Vordergrund oder die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten?»
Gym am Arbeitsplatz, Geschäftshandy, flache Hierarchien: Die Unternehmen locken heute mit vielen Vorteilen. Um herauszufinden, ob die Versprechen eingehalten werden, soll man sich so gut wie möglich informieren. Scheidegger empfiehlt die Firmen-Bewertungsplattform Kununu zu konsultieren. Oder noch besser: «Vielleicht kennt man im eigenen Umfeld jemanden, der schon beim gewünschten Unternehmen gearbeitet hat.»
Der Lohn spielt beim neuen Job eine grosse Rolle. Doch es lohnt sich, auch Stellen in Betracht zu ziehen, wo weniger gezahlt wird. «Um konkurrenzfähig zu bleiben, versuchen andere Firmen beispielsweise mit flexiblen Arbeitszeiten eine Stelle attraktiv zu machen.»
«Heute sind vor allem junge Leute nicht mehr bereit, einer Arbeitsstelle alles zu opfern», sagt Scheidegger. Und die Arbeit soll Sinn machen. Man soll sich deshalb auch fragen, ob man hinter den Werten stehen kann, die eine Firma vertritt.
Weiterlesen - ein Beitrag von Janine Gloor erschienen am 22. April 2021 auf www.20min.ch
Über ein Drittel der Beschäftigten haben 2020 als Folge der Covid-19-Pandemie zumindest teilweise von zuhause aus gearbeitet. Über 34 Prozent der Beschäftigten arbeitete im Jahr 2020 mindestens teilweise von zuhause. 60,4 Prozent der Berufstätigen verfügten in der Schweiz über eine hohe Arbeitsautonomie.
Spitzenwerte gab es im zweiten und vierten Quartal. Wer im Homeoffice sass, hing stark von der Branche ab. Am meisten von zuhause aus arbeitete die Branche Information und Kommunikation. Dort sassen über das ganze Jahr gesehen 76,3 Prozent der Beschäftigten im Heimbüro, wie das Bundesamt für Statistikk (BFS) am Montag mitteilte. Seine Erhebung basiert auf Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebungen (Sake) 2019 und 2020.
An zweiter Stelle bei der Arbeit zuhause fand sich 2020 die Finanz- und Versicherungsbranche mit 61,4 Prozent zuhause geleisteter Arbeit. Auch die Branchen Erziehung und Unterricht, die Freiberuflichen sowie wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen verbrachten mehr als 50 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeitszeit zumindest teilweise in Heimarbeit. Insgesamt leisteten 34,1 Prozent der Beschäftigten im vergangenen Jahr ganz oder teilweise Teleheimarbeit. 2019 waren es erst 24,6 Prozent gewesen.
Fast 75 Prozent erfassten Arbeitsstunden
Gesamthaft erfassten 2019 73,9 Prozent der Schweizer Beschäftigten ihre Arbeitsstunden. Im Europa-Mittel waren es nur 58,1 Prozent. Zudem war die automatische Erfassung der Arbeitszeit mit 32,8 Prozent in der EU doppelt so stark verbreitet wie in der Schweiz (13,4 Prozent). Im Gegenzug erfassten in der Schweiz dreimal mehr Arbeitnehmende ihre Stunden manuell selber als in der EU (53,1 gegenüber 15,8 Prozent). 2019 mussten sich mit 49,2 Prozent in der Schweiz weniger Angestellte an fixe Arbeitszeiten halten als in der EU (60,1 Prozent). 36,8 Prozent der Erwerbstätigen konnten mit Einschränkungen und die restlichen 14 Prozent frei über die Arbeitszeit verfügen.
Hohe Autonomie
60,4 Prozent der Berufstätigen verfügten in der Schweiz über eine hohe Arbeitsautonomie. Auf der anderen Seite hatten 13,5 Prozent kaum oder gar keinen Einfluss auf Inhalt und Reihenfolge ihrer Aufgaben. Gesamteuropäisch hatten 50,6 Prozent der Erwerbstätigen eine hohe Arbeitsautonomie. Höchstwerte gab es in Island (76,4 Prozent), Portugal (75,5) und Luxemburg (73,3). In Zypern und in der Slowakei waren es nur 19,8 und 23,2 Prozent. 2020 leisteten 5,5 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz Arbeit auf Abruf. Das hat sich gegenüber 2010 kaum verändert. 45,8 Prozent von ihnen garantierte der Arbeitgeber eine Minimum an Arbeitsstunden. Bei Personen im Rentenalter mit 25 und bei den 15- bis 24-Jährigen mit 9,8 Prozent ist die Arbeit auf Abruf besonders verbreitet. 2020 gab es regelmässige Samstagsarbeit für 18,2 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz und Sonntagsarbeit für 9,3 Prozent. Verglichen mit 2010 ist das ein Rückgang. Frauen arbeiteten häufiger am Wochenende als Männer.
Weiterlesen - ein Beitrag von SDA erschienen am 19. April 2021 auf www.nau.ch
Die Schulen in der Stadt Zürich sollen in Tagesschulen überführt werden. Eine Abstimmung darüber ist für 2022 geplant. Die Schulen in der Stadt Zürich sollen in zwei Jahren in Tagesschulen überführt werden. Eine Abstimmung darüber ist für 2022 geplant. Die Mittagsgebühr wird auf neun Franken erhöht.
Geht es nach dem Zürcher Stadtrat und der Schulpflege, sollen ab dem Schuljahr 2023/24 alle Schulen in freiwillige Tagesschulen überführt werden. Eine entsprechende Weisung wurde dem Gemeinderat übergeben, wie der Stadtrat am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt. Über die flächendeckende Einführung der Tagesschule ist im nächsten Jahr eine Abstimmung geplant. Die Umsetzung dauert voraussichtlich sieben Jahre.
Das Modell, das seit sechs Jahren erprobt wird, bewähre sich, heisst es. Zwei externe Evaluationen zeigten, dass die Tagesschule bei Eltern, Personal und Kindern eine hohe Akzeptanz geniesse. «Die Eltern nennen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtigen Grund für die Teilnahme. Die Lehrpersonen sehen neue Möglichkeiten zur Beziehungsgestaltung mit den Kindern. Die Kinder schätzen das Zusammensein und die vielfältigen Angebote.»
Betreuung bis 15.30 Uhr
2016 startete das Pilotprojekt «Tagesschule 2025» mit sechs Schulen. Seit 2019 kamen weitere 24 Pilotschulen dazu, nachdem das Volk dazu deutlich Ja gesagt hatte. In der Tagesschule bleiben die Schülerinnen und Schüler über Mittag vor Ort, wenn sie auch am Nachmittag in der Schule sind. Sie erhalten in der 80-minütigen Pause eine warme Mahlzeit. Neben den bewährten Kernelementen sollen offene und unentgeltliche Betreuungsangebote am Nachmittag von Unterrichtsschluss bis 15.30 Uhr hinzukommen.
Die Ausweitung der Angebote kostet Geld. Deshalb wird der Einheitstarif angepasst, wie der Stadtrat schreibt. «Für Familien mit tiefer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit beträgt der Mindesttarif 4.50 Franken, der Maximaltarif für die gebundenen Mittage wird neu neun Franken betragen.» Die Kosten für die Betreuungsleistungen werden vollumfänglich von der Stadt übernommen. Heute betragen die Kosten zwischen 4.50 und 6 Franken.
«Zürich in Vorreiterrolle»
Die SP Stadt Zürich begrüsst die flächendeckende Einführung der Tagesschulen, wie es in einer Mitteilung heisst. «Einmal mehr nimmt die Stadt Zürich so in einem zentralen politischen Bereich eine Vorreiterinnenrolle ein.» Tagesschulen erhöhten die Chancengerechtigkeit und erleichterten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleichzeitig sei für die Partei klar, dass die Tagesschule für die Eltern kostenlos sein müsse. Die Erhöhung der Mittagsgebühr sei für die SP deshalb abzulehnen. Zudem sollen die Betreuungsangebote bis 18 Uhr verlängert werden.
Weiterlesen - ein Beitrag von Thomas Mathis erschienen am 14.04.2021 auf www.20min.ch