Am Mittwoch ist das Büro der Digital-Marketingagentur Versa leer: Das australische Unternehmen gibt seinen Mitarbeitern seit 2018 einen Tag pro Woche frei – bei vollem Gehalt. Dabei hat die Firma seit Einführung der 4-Tage-Woche den Umsatz um 46 Prozent gesteigert und der Gewinn hat sich sogar verdreifacht, wie «BBC» schreibt. Die Gründerin und Geschäftsführerin Kath Blackham glaubt, dass sie die Umsätze steigern konnte, weil die Mitarbeiter «grossartige Arbeit» leisten. Denn seit die Arbeitswoche verkürzt wurde, müssen die Angestellten deutlich organisierter und effizienter arbeiten, seien dafür aber glücklicher.
So sind Meetings effizienter gestaltet worden. Unnötiges Geschwätze gibt es in der Firma fast nicht mehr: Alle wollen, dass es funktioniert. Denn die Mitarbeiter lieben die neue Flexibilität. Wer den Mittwoch frei haben wolle, bereite sich besser auf die Arbeitswoche vor. Alle zwei Wochen überprüft das Unternehmen ausserdem, was funktioniert hat und was nicht.
Die Firma hat den Mittwoch als freien Tag ausgewählt, damit die Woche in zwei Mini-Zeitabschnitte geteilt wird. Denn Mitarbeiter haben nach dem Wochenende deutlich mehr Energie für die Arbeit. Nun können sie sich Mitte Woche noch einmal erholen, um danach besser zu arbeiten.
4-Tage-Woche ist nicht immer erfolgreich
Das australische Unternehmen ist nicht die erste Firma, die eine 4-Tage-Woche einführt. Ein neuseeländisches Unternehmen änderte 2018 nach einem Test sein Arbeitsmodell ebenfalls. Nicht immer ist die verkürzte Woche zum gleichen Lohn aber ein Erfolg.
Ein Startup in den USA kehrte wieder zur alten Wochenarbeitszeit zurück, weil die Mitarbeiter gestresster waren. Auch sei die Firma laut «BBC» weniger wettbewerbsfähig gewesen. Das Experiment mit Sechs-Stunden-Tagen in einem Pflegeheim in Schweden war ebenfalls erfolglos: Die Personalkosten explodierten, weil mehr Mitarbeiter eingestellt werden mussten.
Ein Beitrag von Barbara Scherer erschienen am 11.01.2021 auf www.20min.ch: Weiterlesen