Eine neue Studie der ETH zeigt die Vorteile für Arbeitgeber, wenn sie Mütter nach der Geburt ihres Kindes fördern. Was braucht es, damit Frauen nach der Geburt ihrer Kinder der Berufswelt nicht verloren gehen? Und was ist der Mehrwert von berufstätigen Müttern? Diesen Fragen ging Angelika Kornblum, Arbeits- und Organisationspsychologin an der ETH Zürich, nach.
Was braucht es, damit Frauen nach der Geburt ihrer Kinder der Berufswelt nicht verloren gehen? Und was ist der Mehrwert von berufstätigen Müttern? Diesen Fragen ging Angelika Kornblum, Arbeits- und Organisationspsychologin an der ETH Zürich, nach. Sie wertete Antworten von 800 Müttern und Vätern sowie 30 Unternehmen aus und sagt: «Frisch gebackene Mütter beim beruflichen Wiedereinstieg zu fördern, hat für alle zahleiche Vorteile.» Unternehmen positionieren sich als attraktive Arbeitgeber, Know-how geht nicht verloren, und Kosten für die Rekrutierung entfallen. Dafür erhalten sie motivierte und loyale Mitarbeiterinnen. «Dass der Wiedereinstieg eine gesellschaftliche Aufgabe und von hoher Relevanz ist, ist jedoch noch nicht allen bewusst.»
Philippe Gnaegi, Direktor von Pro Familia, kämpft genau dafür: «Noch immer haftet in den Köpfen vieler: Vereinbarkeit ist Sache der Frauen.» Lediglich junge Mütter verändern ihre Pensen, junge Väter praktisch nie. So haben 25 Prozent der an der Umfrage beteiligten Frauen ihr Pensum nach der Geburt um mehr als die Hälfte reduziert. Dabei möchten die meisten Frauen mehr arbeiten. Nicht 100 Prozent, doch mit einem Pensum zwischen 60 und 90 Prozent. «Dieses brachliegende Arbeitskräftepotenzial ist eine riesige Chance», sagt Kornblum. Auch da die Mütter sich nach der Geburt persönlich weiter entwickelt hätten sowie mit neuem Selbstbewusstsein arbeiten gingen. Zudem bringe sie die neue Rolle dazu, die Zeit fokussiert zu nutzen.
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