Treffen von Bund und Kantonen zur Stärkung der Gleichstellung der Geschlechter

Heute fand in Bern das erste «Treffen zur Gleichstellung – Bund und Kantone» auf Regierungsebene statt. Auf Initiative von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider versammelten sich die für Gleichstellungsfragen zuständigen Regierungsrätinnen und -räte, um noch enger zusammenzuarbeiten und ihr politisches Engagement für eine inklusive und gerechtere Gesellschaft zu bekräftigen. Ein Schwerpunkt des Treffens war die Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt.

Die Förderung der Gleichstellung im Erwerbsleben, eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben sowie der Kampf gegen Diskriminierung, Sexismus und Gewalt sind grundlegende, in der Bundesverfassung verankerte Ziele. Um sie zu erreichen, braucht es ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen. Die im Jahr 2021 vom Bundesrat verabschiedete Gleichstellungsstrategie 2030 zeugt von diesem Engagement und von der engen Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden. Der Aktionsplan mit aktuell 330 Massnahmen wird auf allen staatlichen Ebenen umgesetzt. Ende dieses Jahres wird eine Zwischenbilanz gezogen.

Vor diesem Hintergrund sind die für Gleichstellungsfragen zuständigen Regierungsrätinnen und -räte der Einladung von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider gefolgt, um den Dialog zum Thema zu vertiefen und sich über bewährte Praktiken bei zwei zentralen Fragen auszutauschen: der Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt und der Gleichstellung im Erwerbsleben.

Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt

Seit Beginn des Jahres, innerhalb von weniger als fünf Monaten, wurden in der Schweiz 14 Femizide bestätigt. Diese alarmierende Situation zeigt deutlich, wie gross das Problem der geschlechtsspezifischen Gewalt ist und dass eine bessere Prävention und die Koordination von Massnahmen auf allen staatlichen Ebenen unabdingbar sind. Die Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt bildete somit einen Schwerpunkt bei dem Treffen.

Im Herbst startet eine wichtige nationale Präventionskampagne gegen häusliche, sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt. Die vom Parlament geforderte Kampagne soll die Menschen in der Schweiz für verschiedene Formen von Gewalt sensibilisieren, über Hilfsangebote informieren und dazu beitragen, gewaltbegünstigende Einstellungen und Strukturen abzubauen.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider informierte beim Treffen über den aktuellen Stand der Kampagne und betonte, wie wichtig ein koordinierter Ansatz ist. Die Kantone präsentierten die von ihnen geplanten Präventions- und Bekämpfungsmassnahmen zum Thema häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus.

Förderung der Gleichstellung im Erwerbsleben

Der öffentliche Sektor muss als Arbeitgeber, Auftraggeber im öffentlichen Beschaffungswesen und Subventionsgeber bei der Förderung der beruflichen Gleichstellung mit gutem Beispiel vorangehen. Aus diesem Grund wurde 2016 die Charta der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor lanciert. In diesem Rahmen engagieren sich aktuell der Bund, 17 Kantone, 147 Gemeinden sowie 112 private und staatsnahe Betriebe. Sie setzen sich aktiv für die Förderung der beruflichen Gleichstellung und die Lohngleichheit von Frauen und Männern ein.

Anlässlich des Treffens rief Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die verschiedenen öffentlichen Akteure dazu auf, ihre Anstrengungen für berufliche Gleichstellung fortzusetzen, um die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen als eines der wichtigsten Ziele der Gleichstellungsstrategie 2030 zu fördern. Beim gegenseitigen Austausch wurden auch die auf kantonaler Ebene ausgearbeiteten Praktiken beleuchtet. Mehrere Kantone stellten konkrete Massnahmen vor, die auf ihrem Gebiet bereits umgesetzt werden konnten, insbesondere was die Rückkehr zum Arbeitsplatz nach der Geburt eines Kindes und die bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben betrifft.

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