Häusliche Gewalt: Inbetriebnahme der Notrufnummer 142 verschoben

Die Notrufnummer für Opfer von häuslicher Gewalt wird nicht vor Mai 2026 in Betrieb genommen. Der ursprünglich für November 2025 geplante Start des Notrufs 142 ist verschoben worden.

Für die Einführung einer dreistelligen Kurznummer ist eine Rechtsgrundlage notwendig. Zudem ist das Projekt technisch komplex. Diese Faktoren hätten zu einer Verzögerung der Betriebsaufnahme von sechs Monaten geführt, teilte das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) der Agentur Keystone-SDA mit. Das Bakom bestätigte damit eine Meldung der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche».

«Brauchen mehr Zeit»

«Die Fernmeldedienstanbieter brauchen mehr Zeit, um die Notrufnummer in ihren Netzen zu implementieren», sagte ein Bakom-Sprecher. Die Inbetriebnahme liege in der Verantwortung der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) als Inhaberin der Nummer 142 und der Swisscom.
Gegenüber «Le Matin Dimanche» sagte Matthias Reynard, Walliser Staatsrat und Präsident der SODK, man sei bereit, vorwärtszumachen. Aber dazu sei noch eine Änderung einer Verordnung durch den Bundesrat erforderlich, die vom Bakom getragen werden müsse.

Häusliche Gewalt nimmt zu

Die Verschiebung der Betriebsaufnahme kommt zu einer Zeit, in der die Zahl von Tötungsdelikten an Frauen in der Schweiz Anlass zur Sorge gibt. Der jüngste Fall ereignete sich in Epagny FR, bei dem am 10. April ein Mann seine Frau an ihrem Arbeitsplatz erschossen hat. Im Jahr 2025 wurden in der Schweiz mindestens 14 Frauenmorde begangen, teilte das Kollektiv mit, das am Freitag eine «Marche Blanche»-Kundgebung zum Gedenken an das Opfer von Epagny organisierte. Häusliche Gewalt nimmt in der Schweiz zu. 2024 stieg sie laut dem Bundesamt für Statistik um 6.1 Prozent.

Mehr erfahren - SRF 4 News, 20.4.25, 15:00 Uhr ;