Stellungnahme von Elternbildung CH - Weitere Informationen
Die geplante Streichung der Bundesmittel für die Weiterbildung gefährdet das Weiterbildungssystem und schwächt dessen Qualität sowie Entwicklung massiv. Die Schweiz würde damit auf eine ihrer zentralen Stärken verzichten. Gleichzeitig widerspricht dies dem Prinzip der Durchlässigkeit des Schweizer Bildungssystems und untergräbt das Konzept des lebenslangen Lernens, welches für die persönliche, berufliche und gesellschaftliche Entwicklung unverzichtbar ist. Elternbildung CH wäre als nationaler Dach- und Fachverband nicht mehr in der Lage, seine übergeordneten und essenziellen Aufgaben zur Förderung und Professionalisierung der Elternbildung in der Schweiz wahrzunehmen.
Erst vor kurzem hat der Bundesrat die allgemeine und berufsbezogene Weiterbildung als systemrelevant eingestuft. Er würdigte damit die zentrale Rolle der Organisationen der Weiterbildung OWB – zu denen auch Elternbildung CH gehört – und stellte klar: Würden diese Organisationen ihre Aufgaben nicht übernehmen, müsste der Bund selbst dafür sorgen. In der aktuellen Botschaft zur Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) wird die Weiterbildung sogar als Schwerpunkt gesetzt.
Radikaler Kurswechsel in der Weiterbildungspolitik
Nur wenige Wochen später plant derselbe Bundesrat, die dafür notwendigen Fördergelder ersatzlos zu streichen – ein radikaler Kurswechsel und eine völlige Abkehr von der bisherigen Weiterbildungspolitik. Die Begründung? Der Weiterbildungsmarkt funktioniere weitgehend privatwirtschaftlich und benötige kaum staatliche Eingriffe. Wie die Expertengruppe zu dieser Einschätzung gelangte, bleibt unklar – ein Dialog mit den betroffenen Akteuren oder eine vertiefte Analyse fand nicht statt.
Die geplante Abschaffung der Förderbestimmungen im noch jungen Weiterbildungsgesetz (WeBiG) ist eine von zwei Massnahmen, die direkte Auswirkungen auf die Elternbildung haben. Zusätzlich soll das Subventionsgesetz geändert werden: Bundesbeiträge wären künftig auf maximal 50 % gedeckelt.
Systemrelevante Leistungen der OWB
Organisationen der Weiterbildung erbringen essenzielle Leistungen – von Information und Sensibilisierung über Koordination und Austausch bis hin zur Qualitätssicherung. Diese Aufgaben basieren ausdrücklich auf dem Weiterbildungsgesetz und sind für das Funktionieren des Weiterbildungssystems unerlässlich. Ohne Fördergelder kann Elternbildung CH diese Aufgaben für die Elternbildung nicht weiterführen.
Beteiligen Sie sich an der Vernehmlassung!
In Gesprächen mit Fachpersonen stellen wir fest, dass vielen das volle Ausmass dieses willkürlichen Sparpakets – insbesondere die Folgen für das Weiterbildungssystem - nicht bewusst ist. Umso wichtiger ist es, über die Folgen dieser Kürzungen zu informieren. Noch bis zum 5. Mai 2025 können sich Interessierte an der Vernehmlassung zum Vorentwurf des Bundesgesetzes über das "Entlastungspaket 2027" beteiligen.
Elternbildung CH lehnt in ihrer Stellungnahme das Entlastungspaket 2027 für den Bundeshaushalt ausdrücklich ab. Das Paket gefährdet die gesellschaftliche Stabilität sowohl kurzfristig als auch langfristig. Insbesondere lehnen wir die Aufhebung der Förderbestimmungen im Weiterbildungsgesetz – und damit die Streichung der Mittel für die systemrelevanten Leistungen der Organisationen der Weiterbildung – entschieden ab.
Werden auch Sie aktiv und engagieren Sie sich für die Zukunft der Weiterbildung und insbesondere der Elternbildung in der Schweiz! Unter den untenstehenden Links finden Sie alle Informationen, um am Vernehmlassungsverfahren teilzunehmen.
Bei Fragen oder für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 044 253 60 62). Helfen Sie mit, dieses schädliche Sparpaket zu verhindern!