In Top-Jobs sind Frauen noch immer die Ausnahme. Das liegt nicht nur an der schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vielmehr zahlen Frauen auch im Privaten einen hohen Preis dafür, wenn sie in die Chefetage aufsteigen. Das zeigt eine neue Studie der schwedischen Forscher Olle Folke und Johanna Rickne, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Die Autoren haben untersucht, wie sich Beziehungen entwickeln, wenn Frauen Chefinnen werden oder hohe politische Ämter übernehmen. Das Resultat: Steigen Frauen an die Spitze von Unternehmen auf oder gewinnen die Wahl ins Parlament, steigt ihr Scheidungsrisiko.
Konkret: Weibliche Führungspersonen haben drei Jahre nach ihrer Beförderung ein mehr als doppelt so hohes Scheidungsrisiko wie ihre männlichen Kollegen. Bei den Männern hingegen hat ein Aufstieg keinen Einfluss auf das Scheidungsrisiko. Was ist der Grund für dieses Ergebnis? Katja Rost, Professorin für Soziologie an der Uni Zürich: «Die Gesellschaft wertet Frauen ab, die nicht dem traditionellen Rollenbild entsprechen.» So gälten Frauen in Führungspositionen als zielstrebig, nicht aber als warmherzig oder sympathisch. Solche Stereotypen seien in unserer Gesellschaft tief verankert. Und betreffen nicht nur Spitzenfrauen, sondern auch deren Partner. Diese müssen sich ebenfalls dumme Sprüche anhören – zum Beispiel, wer denn in der Beziehung die Hosen anhabe. Noch komplizierter wird es, wenn Kinder ins Spiel kommen: Diese verändern die Rollenteilung in der Beziehung ebenfalls, in der Regel zum Nachteil der Frauen.
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