Kinder: Wunschanzahl der Jungen und Realität klaffen auseinander

Etwas mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen wünscht sich laut neuen Zahlen des Bundes zwei Kinder. Wunsch und Realität liegen allerdings deutlich auseinander. Junge Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich zwei Kinder in ihrer Familie. Nach wie vor sind überwiegend Mütter zuständig für die Kinderbetreuung. In grossen Städten wird das Angebot von Kitas und schulergänzender Betreuung rege genutzt, auf dem Land zählt man auf die Unterstützung der Grosseltern.

Das Familienmodell mit zwei Kindern ist beliebt: 53 Prozent aller Personen im Alter von 20 bis 29 Jahren wünschen sich zwei Kinder. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesamt für Statistik (BfS) am Mittwoch veröffentlicht hat. Am zweitbeliebtesten ist demnach das Familienmodell mit drei oder mehr Kindern. Am wenigsten Anklang findet jenes mit nur einem Kind. Knapp jede fünfte junge Person möchte gar kein Kind haben. «Verglichen mit älteren Personengruppen sieht die Realität allerdings anders aus: Bei Personen im Alter von 50 bis 59 Jahren haben 38 Prozent zwei Kinder, 19 Prozent drei Kinder oder mehr und 17 Prozent ein Kind. Jede vierte Person bleibt kinderlos», schreibt der Bund in der Mitteilung.

Eltern haben wenig Zeit zum Erholen

In der Befragung gaben viele an, sie hätten Mühe damit, genug Zeit für Entspannung und Abschalten zu schaffen. In vielen Familien gehen heute beide Elternteile einer Arbeit nach und müssen damit Familie und Beruf vereinbaren können.

Ungleiche Kinderbetreuung

Eine weitere Grafik aus der Erhebung «Familien und Generationen 2023» zeigt ein Ungleichgewicht bei der Kinderbetreuung. So geben Frauen an, sie seien mehrheitlich zuständig für die Betreuung, wenn ihre Kinder krank werden. Ein relativ ausgeglichenes Verhältnis zeigt sich bei Aufgaben wie Hausaufgabenhilfe oder die Kinder in die Kita, Schule oder ins Bett bringen. Ein überwiegender Teil gibt an, sie spielten gemeinsam mit dem Kind. Unterstützt werden die Eltern vielfach von den Grosseltern. Fast die Hälfte gab an, sie betreuten ihre Enkelkinder mindestens einmal pro Woche. Lediglich ein Viertel gab an, nie die Betreuung der Enkelkinder zu übernehmen.

Kitas in den Städten am häufigsten genutzt

Eltern, die ihr Zuhause in den Grossstädten Basel, Bern, Genf, Lausanne, Winterthur oder Zürich haben, nutzen zu einem grossen Teil auch das Angebot von Kitas oder schulergänzenden Betreuungseinrichtungen. Am wenigsten nutzen Eltern aus ländlichen Gebieten diese Betreuungsform, dort überwiegt die Unterstützung durch die Grosseltern.

Details zur Erhebung

Die Erhebung zu Familien und Generationen (EFG) ist Teil des eidgenössischen Volkszählungssystems und wird alle fünf Jahre per Internet oder Telefon durchgeführt. Es handelt sich um eine Stichprobenerhebung. Die Personen werden nach dem Zufallsprinzip aus dem Stichprobenregister des Bundesamtes für Statistik ausgewählt. Befragt werden Personen der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 bis 79 Jahren. 2023 haben 18'317 Personen an der Erhebung teilgenommen. (Quelle: www.bfs.admin.ch)

Weiterlesen - ein Beitrag von Justin Arber erschienen am 02.10.2024 auf 20min.ch

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