Die Nominallöhne sind im Jahr 2023 um 1,7% gestiegen, die Reallöhne um 0,4% gesunken

Der Nominallohnindex stieg im Jahr 2023 gegenüber 2022 um durchschnittlich 1,7% auf 102,4 Punkte (Basis 2020 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer durchschnittlichen Jahresteuerung von +2,1% bei den Reallöhnen ein Rückgang um 0,4% (96,9 Punkte, Basis 2020 = 100).

2023 erhöhten sich die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 1,7% (2022: +0,9%; 2021: -0,2%; 2020: +0,8%; 2019: +0,9%). Bei den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV), denen gut 655 000 Arbeitnehmende angeschlossen sind, wurde für 2023 kollektivvertraglich eine Effektivlohnerhöhung (Nominallöhne) von +2,1% vereinbart.

Der insbesondere durch die höheren Strom- und Gaspreise sowie Wohnungsmieten versursachte Anstieg des Preisniveaus führte Ende 2023 zu einer Teuerung von +2,1%. Die Kaufkraft der Löhne, die sich aus der Anpassung der Nominallöhne an die Inflation ergibt, verringerte sich in der Folge um 0,4%.

Nominallöhne im sekundären Sektor um 2,1% gestiegen

Insgesamt fiel die Erhöhung der Nominallöhne leicht geringer aus als die durchschnittliche Jahresteuerung 2023 (+2,1%). Im Industriesektor (sekundärer Sektor) erhöhten sich die Nominallöhne um durchschnittlich 2,1% und damit stärker als in der Schweizer Gesamtwirtschaft (+1,7%). In den einzelnen Wirtschaftszweigen dieses Sektors entwickelten sich die Löhne sehr unterschiedlich (+2,9% bis -0,4%).

Die stärksten nominalen Zunahmen waren in den Wirtschaftszweigen «Herstellung von Metallerzeugnissen» (+2,9%), «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektrischen Ausrüstungen, Optik, Uhren» (+2,8%) sowie «Maschinen- und Fahrzeugbau» (+2,6%) zu verzeichnen. Am anderen Ende der Skala wurden beispielsweise im Wirtschaftszweig «Kokerei und Mineralölverarbeitung, Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen» (+0,9%) eine moderatere und im Wirtschaftszweig «Sonstige Herstellung von Waren, Reparatur und Installation» sogar eine negative Lohnentwicklung registriert (-0,4%).

Nominallöhne im tertiären Sektor um 1,6% gestiegen

Im Dienstleistungssektor nahmen die Nominallöhne mit durchschnittlich +1,6% etwas weniger stark zu als im Industriesektor. Analog zum sekundären Sektor entwickelten sich die Löhne in den einzelnen Wirtschaftszweigen des tertiären Sektors sehr unterschiedlich. Der «Detailhandel» folgte dem allgemeinen Anstieg der Nominallöhne (+1,7%), während in den Wirtschaftszweigen «Verlagswesen, audiovisuelle Medien und Rundfunk, Telekommunikation» (+2,2%), «Handel und Reparatur von Motorfahrzeugen» (+2,5%) sowie «Öffentliche Verwaltung» (+3,6%) markantere Zunahmen zu verzeichnen waren. Demgegenüber blieben die Nominallöhne im Wirtschaftszweig «Gesundheitswesen, Heime und Sozialwesen» relativ stabil (+0,1%) und gingen in den «Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten» leicht zurück (-0,6%).

Reallohnrückgang um 0,4%

Die Kaufkraft der Löhne nahm aufgrund der weiterhin hohen durchschnittlichen Inflation im Jahr 2023 (+2,1%) um 0,4% ab. Die Reallohnentwicklung bewegte sich 2023 zwischen -2,7% und +1,5%. Diese grosse Bandbreite unterstreicht die Vielfalt der Lohndynamik in den einzelnen Wirtschaftszweigen. 2023 blieb die Kaufkraft der Löhne im sekundären Sektor stabil (durchschnittlich +0,0%), während sie im tertiären Sektor zum dritten Mal in Folge zurückging (2023: -0,5%; 2022: -1,8%; 2021: -0,7%).

Leicht stärkere Nominallohnerhöhung bei den Frauen 

Über alle Wirtschaftszweige hinweg erhöhten sich die Nominallöhne der Frauen im Jahr 2023 durchschnittlich um 1,8%, jene der Männer um 1,7%. 

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