Der Verband Seilbahnen Schweiz verteidigt die dynamischen Preise. Denn vom Modell könnten auch Familien profitieren, wenn sie früh genug buchen, wie Direktor Berno Stoffel sagt: «Die Termine für die Winterferien sind lange im Voraus bekannt. Somit haben auch Familien die Möglichkeit, frühzeitig zu planen und zu tieferen Preisen zu buchen.» Zudem seien die Preisunterschiede gar nicht so gross. Stoffel erklärt: «Die Preisunterschiede in den Tageskarten bewegen sich im tiefen zweistelligen Prozentbereich und liegen meistens im Schnitt der klassischen Hoch- und Nebensaisonpreise.» Es gebe zudem in vielen Schweizer Skigebieten verschiedene Spezialangebote für Familien. Auch der Seilbahn-Verband betont – ähnlich wie Jost –, dass man nicht nur die Preise hervorheben sollte. «Das Schneeangebot, das Animationsprogramm, die Skischulen und die Unterhaltungsangebote sind oft entscheidender als allein der Preis», so Stoffel. Sein Fazit: «Der Schweizer Skitourismus ist für Familien attraktiv.»
Bergbahnen wollen Auslastung besser verteilen
Gemäss dem Verband setzt derzeit die Hälfte der 20 grössten Skigebiete auf ein dynamisches Preismodell. Die allermeisten kleinen Skigebiete sind aber noch mit klassischen Modellen unterwegs. Der Zweck der dynamischen Preise laut Sandro Spaeth von Comparis: «Ziel der Bergbahnen ist es einerseits, den Durchschnittsertrag zu steigern, andererseits, die Auslastung besser zu verteilen.» Auch gemäss Spaeth kann man nicht generell sagen, dass Familien diskriminiert werden. «Wer schon Wochen oder Monate im Voraus bucht, kann selbst in den Schulferien zu günstigen Tickets kommen. Im Gegenzug trägt man allerdings das Risiko des schlechten Wetters und der schlechten Schneeverhältnisse selbst», führt er aus.
Weiterlesen - ein Beitrag von Nicola Aerschmann erschienen am 28.01.2024 auf Nau.ch