Als grösstes Sorgenkind geben die Befragten die Krankenkassenprämien an. 83 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation aufgrund der Preiserhöhung bei den Versicherern verschlechtern wird. Bei den Männern ist diese Sorge mit 86 Prozent noch grösser als bei den Frauen mit 80 Prozent. Bei der Altersgruppe über 56 Jahre sind es sogar 90 Prozent.
Jüngere Personen sind zuversichtlicher
Trotz steigenden Preisen gibt es aber auch Zuversicht. Etwas mehr als ein Viertel der Bevölkerung glaubt, dass sie 2024 finanziell besser dastehen als dieses Jahr. Frauen sind etwas pessimistischer, 22 Prozent glauben an eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation, bei den Männern sind es 30 Prozent. Besonders optimistisch sind jüngere Personen. In der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen glauben 45 Prozent an ein besseres Jahr.
Unerfüllte Wünsche der Schweizer Bevölkerung
Die Comparis-Studie stellt das Bild der reichen Schweiz etwas infrage. Denn: Über drei Viertel aller Befragten hat offene Wünsche, muss sich einschränken oder ist sogar der Ansicht, dass es hinten und vorne nicht reicht. Nur gerade fünf Prozent geben an, dass sie sich finanziell sehr wohl fühlen und nicht auf das Geld achten müssen. Kuhn: «Den meisten Schweizerinnen und Schweizern geht es finanziell nach wie vor gut. Aber die Gruppe der Befragten, die aufgrund ihrer finanziellen Situation unerfüllte Wünsche hat, wird grösser.» Auch hier zeigt sich: Vor allem jüngere Personen schätzen ihre finanzielle Situation besser ein. In der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen fühlen sich acht Prozent finanziell sehr wohl, was signifikant höher ist als in den beiden Altersgruppen 36 bis 55 Jahre (vier Prozent) und bei den 56-Jährigen und Älteren (drei Prozent). Der Anteil der Männer (sieben Prozent), die sich laut der Umfrage alles leisten können, ist doppelt so gross wie bei den Frauen (drei Prozent).
Darauf möchten Schweizer nicht verzichten
Viele müssen also den Rotstift ansetzen. Aber wo? Die meisten haben Technik, Elektronikprodukte und Gadgets angegeben. 63 Prozent würden die Ausgaben dafür streichen. Im Gegensatz dazu scheint die Reiselust wieder zu steigen: Nur etwa ein Drittel könnte sich vorstellen, auf Ferien und Reisen zu verzichten, das sind deutlich weniger also noch 2022 (41 Prozent). Ebenfalls nicht verzichten wollen Schweizerinnen und Schweizer aufs Auto: Nur 28 Prozent der Befragten nannten es als eine Option. «Angesichts der zunehmenden Einschränkungen aufgrund höherer Kosten, will die überwiegende Mehrheit nicht auch noch auf die Ferien und das eigene Fahrzeug verzichten», sagt Kuhn.
Weiterlesen - ein Beitrag von Tarek El Sayed erschienen am 28.12.2023 auf www.20min.ch