Drei von vier Beschäftigten wollen 2024 den Job wechseln

Laut der Umfrage entscheidet sich einer von drei Befragten für einen Jobwechsel, um Karriere zu machen. Viele wollen dies dieses Jahr tun. Ein Grossteil der Menschen in der Schweiz will laut einer Umfrage 2024 ihren Job wechseln. Gründe dafür gibt es viele, etwa eine schlechte Führung und ein demotivierendes Arbeitsumfeld. Auch die Aussicht auf mehr Lohn in einem neuen Job ist für viele verlockend.

Gemäss dem Personalvermittler Robert Walters wollen 76 Prozent der Berufstätigen in der Schweiz dieses Jahr ihren Job wechseln. Diese Zahl folgt einer Studie des Wirtschaftsprüfers Deloitte, laut der fast jede zweite Person in den Generationen Z und Millennials in der Schweiz ihren Job kündigen will.

Gekündigt wegen ineffizienter Führung

20 Prozent der Befragten gaben an, dass eine ineffiziente Führung sie zu einem Stellenwechsel motiviert. Schlechte Führung könne ein demotivierendes Arbeitsumfeld schaffen und Mitarbeitende dazu veranlassen, eine bessere Arbeitsatmosphäre zu suchen, sagt Christian Atkinson, Chef bei Robert Walters Schweiz.

Die Stelle wechseln, um Karriere zu machen

Laut der Umfrage von Robert Walters entscheidet sich einer von drei Befragten für einen Jobwechsel, um die Karriere weiterzuentwickeln. «Dieses berufliche Wachstum erhoffen sie sich durch einen Wechsel des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin, wo neue Herausforderungen und Chancen auf sie warten», kommentiert Atkinson.

Im neuen Job lockt oft mehr Lohn

39 Prozent der befragten Fachkräfte gehen davon aus, dass sie bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber oder Arbeitgeberin in diesem Jahr eine Gehaltserhöhung erhalten. Passiert das nicht, planen 17 Prozent der Befragten, ihre Stelle zu wechseln. In der Hoffnung, im neuen Job mehr Lohn zu erhalten.

Wer zwei Jahre bleibt, kündigt eher nicht

Von den Befragten, die in den letzten zwei Jahren bei ihrer derzeitigen Arbeitgeberin oder Arbeitgebern angefangen haben, sagten 82 Prozent, dass sie nicht planten, diesen zu verlassen. 52 Prozent sind mit ihrer Position zufrieden. Einer oder eine von fünf Befragten nannte ein wettbewerbsfähiges Gehalt als ausschlaggebendes Kriterium dafür.

Zusatzleistungen sind entscheidend

Für 19 Prozent der Befragten sind attraktive Zusatzleistungen ein entscheidender Faktor, damit sie ihre Stelle nicht wechseln. Ein gut durchdachtes Paket von Zusatzleistungen könne die Treue erhöhen, sagt Atkinson. Als Beispiele nennt er flexible Arbeitszeiten, Gesundheitsleistungen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

214 Menschen in der Schweiz befragt

Robert Walters hat seine Umfrage in 31 Ländern durchgeführt, 214 Antworten kamen aus der Schweiz. Während hierzulande 76 Prozent der Befragten angeben, dieses Jahr ihren Job wechseln zu wollen, sind es in den 31 Ländern durchschnittlich 67 Prozent. Unter dem Schnitt liegt Belgien mit 59 Prozent.

«Wer für die Arbeitgebenden austauschbar ist, hat es schwierig»

Frau Bergundthal, spüren Sie auch, dass die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmenden zunimmt?
Tendenziell ja, aber das ist nicht in allen Jobs so. Die Verhandlungsmacht nimmt vor allem dann zu, wenn es in einem Berufsfeld viele offene Stellen gibt und die Nachfrage nach neuen Mitarbeitenden hoch ist. Wer kaum spezielle Fähigkeiten hat und für die Arbeitgebenden austauschbar ist, hat es hingegen schwierig.

Viele Arbeitnehmende wissen nicht, wie viel ihre Arbeit wirklich wert ist. Wie finden sie das heraus?
Ich empfehle den Arbeitnehmenden, ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt alle paar Jahre aktiv zu testen. Am besten so: Bewerbungen schreiben, sich umhören und Gespräche mit Personalverantwortlichen führen. Tut man das, merkt man schnell, wie viel man der Arbeitswelt wert ist. Tut man es nicht, besteht die Gefahr, dass man den eigenen Wert zu wenig kennt und dadurch auch in einer schlechten Verhandlungsposition ist.

Viele Unternehmen belohnen Treue heute nicht mehr. Warum?
So generell kann man das nicht sagen. Die meisten Firmen wollen gute Mitarbeitende halten und viele bezahlen auch Dienstalterprämien. Aber es ist je nach Branche unterschiedlich. Tendenziell hat die Loyalität allerdings seitens Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den letzten Jahren immer mehr abgenommen.

Weiterlesen - ein Beitrag von Marcel Urech erschienen am 08.01.2024 auf www.20min.ch

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