Das durchschnittliche verfügbare Einkommen von 6706 Franken pro Monat sei zudem mit demjenigen der Vorjahre vergleichbar: Das geht aus den Ergebnissen der Haushaltsbudgeterhebung 2021 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor, die am Montag publiziert wurde. Das Durchschnittseinkommen errechnet sich aus dem Bruttoeinkommen abzüglich der obligatorischen Ausgaben: Unter Letztere fallen neben den Steuern etwa die Sozialversicherungsbeiträge (10,2 Prozent des Bruttoeinkommens) wie die AHV- und Pensionskassenbeiträge, die obligatorischen Krankenkassenprämien (7,0 Prozent) sowie Transferausgaben an andere Haushalte wie etwa Alimente (2,0 Prozent). In Zahlen ausgedrückt mussten für diese Ausgaben 31,5 Prozent des Einkommens oder 3083 Franken pro Monat aufgewendet werden. Der grösste Posten dabei sind die Steuern, die allein rund zwölf Prozent des Einkommens betragen. Laut der Statistik stehen einem Durchschnittshaushalt also monatlich 9789 Franken zur Verfügung. Eingerechnet in diese Zahlen sind jeweils die Einkommen sämtlicher Mitglieder eines Haushalts. In der Schweiz besteht ein Durchschnittshaushalt aus 2,09 Personen. Zum Haushaltseinkommen zählen nebst den Löhnen und Zulagen auch die jährlichen Zahlungen wie der 13. Monatslohn. Erhaltene Renten, Sozialleistungen und Überweisungen von anderen Haushalten sowie Vermögenserträge wie Zinsen und Dividenden werden ebenfalls dazugerechnet.
Medianlohn liegt einiges tiefer
Bei weitem nicht alle Haushalte kommen jedoch auf die errechneten monatlich 6706 Franken Haushaltseinkommen: 2021 wiesen rund 60 Prozent aller Haushalte ein verfügbares Einkommen auf, das unter dem schweizerischen Mittelwert lag. Der Medianwert – also der Betrag, bei dem jeweils die Hälfte der Bevölkerung über mehr oder weniger verfügt – liegt demnach für fast zwei Drittel der Bevölkerung tiefer als der Durchschnittswert. Insgesamt 72 Prozent des Bruttoeinkommens in der Schweiz werden aus dem Erwerbseinkommen generiert, weitere 21,5 Prozent stammen aus Renten und Sozialleistungen. Das Einkommen aus dem Vermögen, also etwa Zinsen und Dividenden, spielt mit durchschnittlich 5,2 Prozent beim Gesamteinkommen eine untergeordnete Rolle – nur bei jedem siebten Haushalt sind es effektiv mehr als diese Zahl. Der Medianwert liegt also wesentlich tiefer.
Und wie viel bleibt übrig?
Der Durchschnittshaushalt verwendet laut der Erhebung 4648 Franken pro Monat oder 47,5 Prozent des Bruttoeinkommens für Konsumausgaben, deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie. Das bedeutet, dass pro Monat 1710 Franken oder immerhin 17,5 Prozent des Einkommens gespart werden könnten. «Dennoch konnten auch im 2021 nicht alle Haushalte einen Sparbetrag zur Seite legen. Die Haushalte der untersten Einkommensklasse (mit weniger als 4674 Franken Bruttoeinkommen) zum Beispiel gaben oft mehr Geld aus, als sie einnahmen», heisst es aber weiter im Bericht. Auch hier dürfte der effektive mögliche Sparbetrag beim Medianwert klar tiefer liegen. Dies hänge auch damit zusammen, dass der Anteil der Rentnerhaushalte in der tiefsten Einkommensklasse bei einem hohen Wert von 61 Prozent liege. In vielen davon wird für die monatlichen Ausgaben das Vermögen angezapft, es findet also ein sogenannter Vermögensverzehr statt.
Weiterlesen - ein Beitrag erschienen am 27.11.2023 auf www.20min.ch