Ein Viertel der Schweizer fühlt sich Burnout-gefährdet

Der Schweizer Wohlstand hat seinen Preis – denn die Arbeitnehmerinnen und -nehmer leiden oft unter psychischer Belastung. Eine neue Umfrage von der SRG zeigt, dass bereits 17 Prozent der befragten Erwachsenen ein Burnout erlebt hat. 25 Prozent der Erwerbstätigen sagt, dass sie Burnout-gefährdet seien.

Bei der Burnout-Gefährdung gibt es laut SRG-Umfrage geschlechterspezifische Unterschiede. Das Alter ist ebenfalls ein zu berücksichtigender Faktor. So sehen sich junge Frauen am ehesten gefährdet. Bei den verschiedenen Lohnklassen zeigen sich ebenfalls unterschiedliche Gefährdungen, an einem Burnout zu erkranken. Ein weiteres Mal wird klar gezeigt, dass ein Burnout keine Manager-Krankheit ist. Im Gegenteil: Personen mit tiefen Einkommen haben viel häufiger ein Burnout als jene mit hohen Einkommen.

Die Leute fühlen sich erschöpft

Diese Überlastung schadet nicht nur den Arbeitnehmerinnen und -nehmern, sondern auch die Arbeitgebenden haben jährlich Kosten von rund 6,5 Milliarden Franken. Dies, weil einerseits Arbeitskräfte ausfallen und andererseits andere weniger produktiv sind. Dies geht aus einer Studie der Universität Bern und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften hervor. Die Studie zeigt noch etwas anderes: Immer mehr Erwerbstätige sind emotional erschöpft und fühlen sich ausgelaugt. Die Ergebnisse überraschen wenig, denn bereits die CSS-Gesundheitsstudie, welche im September erschienen ist, liess nichts Gutes erahnen. Diese zeigte, dass sich der gefühlte Gesundheitszustand der hiesigen Bevölkerung im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert hat. 36 Prozent der Befragten der CSS-Studie gaben an, sich in den vergangenen zwölf Monaten oft kränklich oder gesundheitlich angeschlagen gefühlt zu haben. Mehr als zwei Drittel von ihnen sagen, sie litten an Erschöpfung und Müdigkeit. Das entspricht insgesamt einem Viertel der Bevölkerung. Immerhin: Die SRG-Studie zeigt ebenfalls, dass die Erwerbstätigen in der Schweiz mit der Belastung in der Arbeitswelt besser umgehen können als der europäische Durchschnitt. Die Schweizerinnen und Schweizer empfinden ihre Arbeit häufiger als sinnvoll und haben das Gefühl, dass sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einsetzen können. Auch mit der Bezahlung sind sie sehr zufrieden. (jub)

Weiterlesen - ein Beitrag erschienen am 20.10.2023 auf www.watson.ch

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