Mütter mit Partner sind am häufigsten teilzeiterwerbstätig
Die Erwerbssituation von Eltern unterscheidet sich stark zwischen den Geschlechtern. Ist das jüngste Kind unter 18 Jahren, arbeiten rund 80% der Väter mit Partnerin Vollzeit (90-100%). Ist das jüngste Kind 18- bis 24-jährig, sind mit einem Anteil von 73% etwas weniger Väter mit Partnerin vollzeiterwerbstätig. Von den Müttern mit Partner arbeiten 18% Vollzeit und 60% Teilzeit. Bei ihnen nimmt der Anteil der Teilzeitpensen von 50% oder mehr mit zunehmendem Alter der Kinder zu, bis das jüngste 17 Jahre alt ist. Der Anteil der Vollzeitpensen steigt hingegen erst an, wenn das jüngste Kind 13 Jahre oder älter ist. Im Vergleich zu Müttern mit Partner arbeiten alleinlebende Mütter mit jüngstem Kind im Alter von 4 bis 12 Jahren häufiger in Teilzeitpensen von 50% oder mehr und solche mit jüngstem Kind von 13 bis 24 Jahren häufiger Vollzeit. Für Aussagen zu alleinlebenden Vätern sind die Fallzahlen zu klein.
Die Erwerbstätigenquote ist in der Schweiz höher als im EU-Durchschnitt
Die Erwerbstätigenquote von Frauen im Alter von 25 bis 54 Jahren ist in der Schweiz höher als in der EU-27. Im Jahr 2022 belief sie sich auf 83% im Vergleich zu 76% im EU-Durchschnitt der 27 Mitgliedsstaaten. Am grössten ist der Unterschied bei alleinlebenden Müttern: die Quote betrug 82% in der Schweiz und 75% in der EU-27. An kleinsten ist er bei Müttern mit Partner, mit 79% in der Schweiz und 75% in der EU-27. Auch Schweizer Männer haben eine höhere Erwerbstätigenquote als Männer in der EU-27 (91% im Vergleich zu 86%). Am grössten ist der Unterschied bei alleinlebenden Männern ohne Kinder (87% in der Schweiz, 83% in der EU-27), am kleinsten bei Vätern mit Partnerin (94% in der Schweiz, 93% in der EU-27).
Frauen erhalten in der Schweiz einen Drittel weniger Rente als Männer
Die Unterschiede von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt wirken sich auf ihre wirtschaftliche Situation im Rentenalter aus. Die durchschnittliche jährliche Gesamtrente der Frauen ab 65 Jahren war im Jahr 2021 um 33% tiefer als jene der Männer.
Die Höhe der bezogenen AHV-Renten unterscheidet sich kaum zwischen den Geschlechtern. Bei der beruflichen Vorsorge sind die Unterschiede erheblich: Frauen beziehen deutlich seltener Renten aus der zweiten Säule als Männer (49% bzw. 70%), und wenn sie es tun, sind diese durchschnittlich 46% tiefer als jene der Männer. Bei der Säule 3a ist die Situation ähnlich.
Im europäischen Vergleich liegt der sogenannte Gender Pension Gap in der Schweiz deutlich höher als im Durchschnitt der EU-27 (2020: Schweiz 35%, EU-27 28%).
Weiterlesen - Neue statistische Informationen vom Bundesamt für Statistik erschienen am 27.06.2023