2020 waren in der Gesamtwirtschaft 60,1% der Arbeitnehmenden, deren monatlicher Bruttolohn für eine Vollzeitstelle unter 4000 Franken liegt, Frauen. Umgekehrt waren die Arbeitnehmenden im obersten Segment der Lohnpyramide mit einem Bruttolohn von mehr als 16 000 Franken zu 78,5% Männer (2018: 81,2%). Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist von 19,0% im Jahr 2018 um 1% auf 18,0% im Jahr 2020 gesunken (privater und öffentlicher Sektor zusammen). Gemäss den Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) sind 47,8% dieser Lohnunterschiede unerklärt.
In der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) verdienten Frauen 2020 durchschnittlich 18,0% weniger (arithmetisches Mittel) als ihre männlichen Kollegen (2018: 19,0%; 2016: 18,3%; 2014: 18,1%). Die Lohnunterschiede sind teilweise auf strukturelle Faktoren wie das Bildungsniveau, die Anzahl Dienstjahre oder die Ausübung einer Führungsfunktion zurückzuführen. Ausserdem fällt die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern umso deutlicher aus, je höher die Kaderfunktion ist. Im privaten Sektor blieben die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern im Laufe der Zeit weitgehend stabil: Im Jahr 2020 belief sich die durchschnittliche Lohndifferenz auf 19,5%, gegenüber 19,6% im Jahr 2018 (2016: 19,6%; 2014: 19,5%). Hingegen liessen sich je nach Wirtschaftszweig grosse Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern feststellen. Im Gastgewerbe betrugen sie beispielsweise 8,7%, im Detailhandel 17,3%, in der Maschinenindustrie 21,5% und im Kredit- und Versicherungsgewerbe 32,4%. Im öffentlichen Sektor (Bund, Kantone und Gemeinden) ging der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern von 18,1% im Jahr 2018 auf durchschnittlich 15,1% im Jahr 2020 zurück (2016: 16,7%; 2014: 16,6%).
Ungleiche Geschlechterverteilung nach Lohnniveau
Die Lohnpyramide widerspiegelt teilweise die Unterschiede bezüglich beruflicher Eingliederung und ausgeübter Tätigkeit zwischen den Frauen und den Männern auf dem Arbeitsmarkt. 2020 waren in der Gesamtwirtschaft 60,1% der Arbeitnehmenden, deren monatlicher Bruttolohn für eine Vollzeitstelle unter 4000 Franken liegt, Frauen (2018: 60,9%). Am oberen Ende der Lohnpyramide waren 78,5% der Arbeitnehmenden mit einem monatlichen Bruttolohn von mehr als 16 000 Franken Männer (2018: 81,2%).
Unerklärter Anteil der Lohnunterschiede variiert je nach Wirtschaftszweig
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind teilweise auf Unterschiede zurückzuführen, die sowohl mit persönlichen Merkmalen (Alter, Ausbildung, Dienstjahre) als auch mit Merkmalen der im Unternehmen besetzten Stelle und mit dem ausgeübten Tätigkeitsbereich zusammenhängen. Der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern stieg in der Gesamtwirtschaft von 45,4% im Jahr 2018 auf 47,8% im Jahr 2020 (2016: 44,1%; 2014: 42,4%). Im privaten Sektor erhöhte er sich im Jahr 2020 auf 45,3% (2018: 44,3%; 2016: 42,9%; 2014: 39,1%). Im öffentlichen Sektor (Bund, Kantone und Gemeinden) lag der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern im Jahr 2020 bei 46,7%, gegenüber 37,2% im Jahr 2018 (2016: 34,8%; 2014: 41,7%). Der unerklärte Anteil der Lohndifferenz entsprach 2020 in der Gesamtwirtschaft 717 Franken brutto pro Monat (2018: 686 Franken). Im privaten Sektor lag er bei 724 Franken pro Monat, variierte aber je nach Wirtschaftszweig stark. Im Gastgewerbe entsprach der unerklärte Anteil beispielsweise im Durchschnitt 255 Franken pro Monat. Im Detailhandel waren es monatlich 628 Franken, in der Maschinenindustrie 913 Franken und im Kredit- und Versicherungsgewerbe 1472 Franken. Im öffentlichen Sektor (Bund, Kantone und Gemeinden) belief sich der unerklärte Anteil der Lohndifferenz auf durchschnittlich 642 Franken pro Monat.
Unerklärte Lohnunterschiede nach Unternehmensgrösse und Hierarchiestufe
In der Gesamtwirtschaft fällt der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede in Kleinunternehmen immer noch am grössten aus, obschon er sich zwischen 2018 und 2020 verringert hat. Er lag im Jahr 2020 in Unternehmen mit weniger als 20 Arbeitnehmenden bei 56,8% (2018: 57,5%), während es bei den Unternehmen mit mindestens 1000 Arbeitnehmenden 37,1% (31,5%) waren. Mit steigender Hierarchiestufe im Unternehmen wird der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede kleiner. Im oberen Kader belief er sich im Jahr 2020 auf 55,2% (2018: 45,1%) und bei den Arbeitnehmenden ohne Führungsfunktion auf 81,8% (2018: 75,9%).
Weiterlesen