Knapp 1 von 2 neudiplomierten Personen mit höherer Berufsbildung arbeitete 2020 im Homeoffice

Bei der Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung (Abschlussjahr 2016) hat sich die berufliche Situation im Jahr 2020 durch die Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zumindest temporär verändert. 45% von ihnen arbeiteten im Homeoffice,17% der angestellten Absolventinnen und Absolventen waren von Kurzarbeit betroffen und bei rund einem Drittel der Selbstständigerwerbenden führte die Covid-19-Pandemie zu einer Verringerung des Erwerbseinkommens und einer Reduktion der Arbeitsaufträge. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse aus der neuen Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Bei mehr als drei Vierteln der im Dezember 2020 erwerbstätigen Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung mit Abschlussjahr 2016 hatten die im Rahmen der Covid-19-Pandemie ergriffenen Massnahmen des Bundesrats einen Einfluss auf das Berufsleben. Rund die Hälfte hatte weniger Kontakte am Arbeitsplatz, unabhängig davon, ob sie angestellt (51%) oder selbständig (46%) waren. 45% der Angestellten arbeiteten im Homeoffice. Lediglich 5% von ihnen waren von einem geringeren Einkommen betroffen. Bei den selbständigen Absolventinnen und Absolventen präsentierte sich die Lage anders: 19% arbeiteten im Homeoffice. Rund ein Drittel verzeichnete eine Reduktion der Arbeitsaufträge (36%) und eine Verringerung des Einkommens (31%). 12% gaben ein gestiegenes Auftragsvolumen an und 29% erhielten eine Corona-Erwerbsausfallentschädigung. Bei 5% wurde ein entsprechender Antrag hingegen abgelehnt. 

Unterschiede beim Homeoffice nach Branche

Die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten, hängt von der beruflichen Tätigkeit ab und variiert entsprechend stark je nach Branche. In der Wirtschaftsabteilung «Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringung sonstiger Reservierungsdienstleistungen» waren die angestellten Absolventinnen und Absolventen infolge der Covid-19-Massnahmen am häufigsten im Homeoffice tätig (85%), dahinter folgen «Telekommunikation» (81%) und «Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie» (80%). Am wenigsten im Homeoffice waren dagegen angestellte Absolventinnen und Absolventen bei Unternehmen der Wirtschaftsabteilungen «Handel mit Motorfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen» (18%), «Gesundheitswesen» (13%) sowie «Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime)» (13%), in denen für die meisten Beschäftigten die Präsenz vor Ort für die Ausübung der beruflichen Tätigkeit erforderlich ist.

Luftfahrtangestellte waren von Kurzarbeit besonders stark betroffen

17% der angestellten Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung gaben an, während der Covid-19-Pandemie von Kurzarbeit betroffen gewesen zu sein. Am meisten Kurzarbeit leisteten Absolventinnen und Absolventen, die in Unternehmen der «Luftfahrt» angestellt waren (93%), gefolgt von jenen, die in der «Beherbergung» (79%) und «Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern» (74%) tätig waren. Umgekehrt war in den Abteilungen «Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung)» (1%), «Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung» (1%) und «Erbringung von Finanzdienstleistungen» (2%) der Anteil der von Kurzarbeit betroffenen Absolventinnen und Absolventen sehr gering.

Personen mit höherer Berufsbildung weniger von Erwerbslosigkeit betroffen 

Im Dezember 2020 waren 1,4% der Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung des Abschlussjahrgangs 2016 erwerbslos gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO). Diese Quote ist vergleichsweise tief. Werden sämtliche 25- bis 64-jährigen Erwerbspersonen mit einer höheren Berufsbildung als höchstem Bildungsabschluss betrachtet, so betrug die Erwerbslosenquote im vierten Quartal 2020 2,5%. Schweizweit lag die Erwerbslosenquote gemäss ILO im vierten Quartal 2020 bei 4,9%.

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