Die Schweiz zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Trotzdem gibt es auch hier Armut. 17 Prozent der Schweizer Haushalte müssen mit geringen bis sehr geringen finanziellen Mitteln auskommen. Bei Personen im Erwerbsalter sind es 15 Prozent, im Rentenalter 22 Prozent. Das zeigt eine am Dienstag vorgestellte Analyse der Uni St. Gallen von 4,5 Millionen Personen vom Bundesamt für Sozialversicherungen für das Jahr 2015. Sehr geringe finanzielle Mittel hat, wer weniger als 50 Prozent des Medianeinkommens verdient (siehe Box). Das Medianeinkommen betrug vor sieben Jahren 63’470 Franken pro Jahr.
Frauen besonders von Armut gefährdet
Von Armut betroffen sind insbesondere Einelternhaushalte, ganz speziell diejenigen von Frauen. Noch grösser ist die Armutsfalle, wenn die Kinder noch klein sind. Auch längere Unterbrüche von der Arbeit nach der Geburt eines Kindes erhöhen das Armutsrisiko. Wichtige Risikofaktoren sind zudem Bildung, Erwerbssituation und Herkunft: Geringe bis sehr geringe Mittel finden sich überdurchschnittlich häufig bei Selbstständigerwerbenden, Beschäftigten in der Landwirtschaft, Personen mit geringer Bildung und aus einem nicht europäischen Land.
Weiterlesen - ein Beitrag von Fabian Pöschl erschienen am 22.02.2022 auf www.20min.ch