Ehe für alle: Fragen und Antworten im weltweiten Kontext

Weltweit können homosexuelle Paare in 28 Ländern heiraten. Diese und weitere Antworten auf Fragen zur «Ehe für alle» im Überblick. Die Niederlande erlaubte 2001 als erste Land die gleichgeschlechtliche Ehe. Seither wurde die «Ehe für alle» in dutzenden weiteren Ländern angenommen. Hierzulande sind für homosexuelle Paare nur eingetragene Partnerschaften möglich.

Heute können zwei Frauen oder zwei Männer in der Schweiz nicht heiraten. Sie haben lediglich die Möglichkeit, eine eingetragene Partnerschaft einzugehen. Pro Jahr tun dies etwa 700 Paare. Diese eingetragene Partnerschaft wurde in den vergangenen Jahren in einzelnen Punkten rechtlich der Ehe angenähert. Es bestehen aber weiterhin grosse Unterschiede. Gleichgeschlechtliche Paare sollen zivil heiraten dürfen. Sie würden anderen Ehepaaren damit institutionell, aber auch rechtlich gleichgestellt. Das gilt etwa für die erleichterte Einbürgerung eines ausländischen Ehegatten, einer ausländischen Ehegattin.

Adoption für homosexuelle Paare ermöglichen

Homosexuelle Paare sollen zudem gemeinsam ein Kind adoptieren können. Ausserdem erhalten verheiratete Frauenpaare Zugang zur gesetzlich geregelten Samenspende. Eingetragene Partnerschaften sollen künftig weitergeführt oder in eine Ehe umgewandelt, jedoch nicht mehr neu eingegangen werden können. Der europäische Teil der Niederlande ermöglichte gleichgeschlechtlichen Paaren 2001 als erstes Land die Schliessung einer Ehe. In zahlreichen anderen europäischen Ländern können gleichgeschlechtliche Paare heiraten: etwa in den Benelux-Staaten, Deutschland, Frankreich, Österreich, Portugal, Spanien, Irland, Island, allen skandinavischen Ländern sowie im Vereinigten Königreich.

Irland nahm «Ehe für alle» klar an

In 22 von 28 Ländern, die die Homo-Ehe kennen, wurde diese per Parlamentsbeschluss eingeführt. In sechs Ländern waren es die nationalen Gerichte, welche den Weg frei machten. Eine Volksabstimmung zur «Ehe für alle» gab es 2015 in Irland (62,1 Prozent Ja). In Australien führte die Regierung Ende 2017 eine landesweite freiwillige Befragung per Post durch (62 Prozent Ja). In Rumänien und Slowenien erreichte die gleichgeschlechtliche Ehe in Abstimmungen bisher nicht die erforderliche Mehrheit.

Weiterlesen - ein Beitrag von SDA erschienen am 15.08.2021 auf www.nau.ch

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