Die EKFF engagiert sich seit vielen Jahren für die Einführung einer nationalen Elternzeit. Zusätzlich zu 14 Wochen Mutterschafts- und 2 Wochen Vaterschaftsurlaub schlägt die EKFF 22 Wochen Elternzeit vor, um einen grösstmöglichen Nutzen für die Gesundheit aller Familienmitglieder, für die Gleichstellung der Geschlechter, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Bildungsrendite der Mütter zu ziehen. Von den 22 Wochen des EKFF-Elternzeitmodells sind sechs Wochen für den Vater reserviert. Die restlichen 16 Wochen können die Eltern frei unter sich aufteilen. Je nach Aufteilung variieren die Kosten beträchtlich: Ein durchschnittlicher Bezugstag der Mutter schlägt mit 127 zu Buche, beim Vater mit 161 Franken.
Für möglichst realistische Szenarien der Inanspruchnahme (Bezugsdauer und Bezugsquote) von Elternzeit gemäss dem EKFF-Vorschlag wurde auf Länder mit ähnlichen Modell-Mechanismen zurückgegriffen (Erwerbsersatzhöhe, reservierte Anteile für Väter, Bezugsflexibilität). Dazu gehören Norwegen und Island. Auf das Modell der EKFF übertragen entspricht die Inanspruchnahme bei Müttern 15 der 16 maximal verfügbaren Wochen und bei Vätern knapp 5 der für sie reservierten Wochen. Die Kosten belaufen sich bei dieser Inanspruchnahme auf rund 1,3 Mia CHF pro Jahr.
Die Kosten für den heutigen Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub, mit Daten aus dem Jahr 2019 berechnet, liegen bei rund 1 Mia CHF pro Jahr. Sie werden über die obligatorischen Versicherungsbeiträge der Erwerbsersatzordnung EO abgedeckt.
Die EKFF befürwortet eine paritätische Aufteilung der 16 frei zu verteilenden Wochen auf je 8 Wochen auf Mutter und Vater. Wenn Väter zusätzlich den für sie reservierten Anteil beziehen wie die Väter in Norwegen und Island, so belaufen sich die Kosten auf maximal 1,49 Milliarden Franken pro Jahr. Dies entspricht 17'000 Franken pro Kind.