Noch nie sind so viele Frauen Chefin geworden

Die Schweizer Wirtschaft hat vorwärts gemacht: Der heute erschienene Schilling-Report weist rekordhohe Anteile bei Frauen in der Geschäftsleitung aus. Doch bis zur Gleichstellung ist es noch ein weiter Weg, 42 Prozent aller Firmen haben keine Frau in der Chefetage.

  • Die Gleichstellung von Frauen in Topkadern ist in eine neue Phase gekommen.

  • Letztes Jahr sind so viele Frauen wie noch nie Chefin geworden.

  • Die Frauen übernehmen in den Führungsgremien mehr operative Rollen.

  • Bis Ende 2030 soll die vom Bund geforderte Gleichstellung erreicht werden.

Noch nie waren so viele Frauen in Chefpositionen: Der heute veröffentlichte Schilling-Report vermeldet einen rekordhaften Anstieg von Frauen in Geschäftsleitungen. Während letztes Jahr die 10-Prozent-Marke geknackt wurde, sind es nun bereits 13 Prozent. Im öffentlichen Sektor sind es mit 21 Prozent deutlich mehr. Der Verfasser des Reports, Guido Schilling, Headhunter für Topkader, spricht von einem Vormarsch der Frauen. Die grössten Arbeitgeber haben zuletzt jede vierte vakante Geschäftsleitungsposition mit einer Frau besetzt. Der Bund ist diesem Wert schon weit voraus, dort wurde die Gleichheit bei der Anstellung bereits erreicht: Die Hälfte aller Stellen im Topkader wurde an Frauen vergeben. Bei den Kantonen waren es nur 27 Prozent. Nach vielen Jahren mit schleppender Entwicklung ist nun etwas Bewegung in die Gleichstellung von Mann und Frau in Chefpositionen gekommen. Der Bund fordert 20 Prozent Frauen in den Geschäftsleitungen bis Ende 2030. Gemäss Guido Schilling dürfte dieses Ziel erreicht werden.

Die Gleichstellung in Kaderpositionen ist für Schilling ein Generationenprojekt. Nun ist es in der nächsten Phase angekommen. Die Frauen, die jetzt Chefinnen werden, wurden von ihren Unternehmen gezielt auf diese Rolle vorbereitet. «Die zukunftsorientierten Unternehmen schaffen bereits konsequente Voraussetzungen, um den Frauen attraktive Perspektiven zu ermöglichen», so Schilling.

Doch noch immer haben viele Firmen gar keine Frauen in der Geschäftsleitung, gemäss dem Schilling-Report sind das 42 Prozent aller Unternehmen. Das sind fünf Prozent weniger als letztes Jahr. Diese seien jetzt gefordert.

Frauen übernehmen Führungsfunktionen im Kerngeschäft

Der Schilling-Report hat bei den neuen Chefinnen noch eine wichtige Veränderung festgestellt: Noch nie wurden in den Geschäftsleitungen der Privatwirtschaft so viele Frauen in eine sogenannte Core-Business-Funktion berufen: 52 Prozent der aufgestiegenen Frauen sind in ihrer neuen Position direkt für den Umsatz und das Ergebnis verantwortlich. Das ist ein deutlicher Anstieg. Bei den bestehenden weiblichen Geschäftsleitungsmitgliedern sind knapp zwei Drittel der Frauen für Service-Funktionen wie etwa Human Resources oder Legal zuständig. Nun sind immer mehr Frauen in Führungsfunktionen für das Kerngeschäft des Unternehmens verantwortlich.

Weiterlesen - ein Beitrag erschienen am 05.03.2021 auf www.20min.ch

 

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