Familienplanung beginnt bei den Finanzen - Teilzeit hat weitreichende Folgen für die Vorsorge

Ein Kind verändert nicht nur den Alltag, sondern auch die finanzielle Zukunft. In der Regel steigen die Ausgaben und das Einkommen sinkt – etwa durch Teilzeitarbeit. Das wirkt sich stark auf die Vorsorge aus.

Schon vor der Geburt diskutieren werdende Eltern künftige Familienmodelle: Sie planen eine Reduktion der Arbeitspensen, organisieren die Kinderbetreuung in einer Kita oder durch Angehörige und stellen das Budget neu auf. Auch wenn es derzeit finanziell tragbar scheint, muss die Rechnung langfristig betrachtet werden. Denn eine mit Teilzeitarbeit verbundene Lohnreduktion wirkt sich überproportional stark auf die Altersleistungen aus. Es drohen abhängig vom Ausmass der Pensumsreduktion beträchtliche Einbussen in der 1. und noch stärker in der 2. Säule, weil das Schweizer Vorsorgesystem primär auf Vollzeitpensen ausgerichtet ist. Ebenfalls sinkt die Absicherung bei Invalidität und im Todesfall. 

 

Teilzeit reduziert das Alterskapital

Trotz zunehmender Gleichstellung arbeiteten im Jahr 2024 gemäss Bundesamt für Statistik deutlich mehr Frauen (58 Prozent) als Männer (21 Prozent) Teilzeit. Mit tieferen Pensen einhergehende Lohneinbussen haben tiefere Vorsorgeleistungen zur Folge – dies betrifft häufig die Frau. Wer von 100 auf 70 Prozent reduziert, zahlt 30 Prozent weniger in die AHV ein. Bei der 2. Säule fallen die versicherten Lohnbeiträge sogar noch stärker, was das angesparte Alterskapital zusätzlich schmälert. Kommt ein Erwerbsunterbruch dazu, wirkt sich dies noch stärker auf die Altersleistungen aus. Arbeiten beide Elternteile hingegen Teilzeit, sehen die finanziellen Rahmenbedingungen nochmals anders aus – insbesondere beim Pensionskassenguthaben. Es ergibt für Familien daher Sinn, das Thema «Familienmodell» genauer anzuschauen.

Familienbudget erstellen

Unabhängig von der Aufteilung von Erwerbs- und Betreuungsarbeit empfiehlt Melanie Näf, Leiterin Fachzentrum Finanzplanung bei Raiffeisen Schweiz, das Familienbudget sorgfältig zu überprüfen und der neuen Lebensphase anzupassen. Gleich bleibt nämlich, dass die persönliche Vorsorge auch bei den neuen finanziellen Herausforderungen nicht in den Hintergrund rücken sollte. Denn Vorsorgen bedeutet nicht nur Sparen fürs Alter, sondern gleichzeitig auch die Absicherung der Liebsten. Vorsorgeexpertin Melanie Näf empfiehlt daher, die nachfolgenden sechs Tipps bei der Vorsorgeplanung zu berücksichtigen. 

Weiterlesen - ein Beitrag erschienen am 25.09.2025 auf blick.ch