Studie zur Arbeitszufriedenheit von Müttern

Pro Familia Schweiz und die Empiricon AG haben eine Umfrage mit einer Stichprobe von 500 erwerbstätigen Frauen aus der Schweiz – mit jeweils einem oder mehreren Kindern – durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, zu untersuchen, wie zufrieden die Frauen mit ihrer gegenwärtigen Situation sind, inwieweit sie ihren Beschäftigungsgrad erhöhen wollen und unter welchen Bedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass – auch wenn die Frauen mit ihrer aktuellen Situation zufrieden sind – sie ihren Beschäftigungs[-]grad erhöhen möchten, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen wären besser (gilt für 70 % von ihnen).

Drei Viertel der Frauen haben aufgrund der Mutterschaft ihren Beschäftigungsgrad reduziert. 63 % der Frauen sind mit dieser Reduktion zufrieden, 20 % möchten ihren Beschäftigungsgrad weiter senken und lediglich 17 % möchten ihn erhöhen.Andererseits, wären alle Rahmenbe[-]dingungen erfüllt, um die berufliche Arbeit von Müttern zu erleichtern, so würden 70 % gerne ihren Beschäftigungsgrad erhöhen und 32 % würden zu 70 % oder mehr bzw. 17 % würden zu 60 % arbeiten.

Als wir die Frauen nach den Gründen für den aktuellen Beschäftigungsgrad befragt haben, waren die vier häufigsten Antworten:

  1. Ich möchte finanziell unabhängig sein.
  2. Ich möchte meine Kinder mehrheitlich selber betreuen.
  3. Ein Einkommen allein reicht nicht aus; heute müssen beide Elternteile arbeiten.
  4. Es mangelt an zahlbaren Kinderbetreuungsstrukturen.

Die vier Hauptgründe, damit die Frauen ihren Beschäftigungsgrad erhöhen würden, sind:

  1. Eine Reduktion der Kinderbetreuungskosten.
  2. Eine Flexibilisierung des Arbeitsorts (Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten).
  3. Ein grösserer finanzieller Anreiz.
  4. Eine geringere Arbeitsbelastung bei der Kombination von Hausarbeit, Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit.

Bei den anderen erzielten Ergebnissen ist zu beobachten, dass die Zufriedenheit mit dem Be[-]schäftigungsgrad – je nach Ausbildungsniveau – degressiv ist. Sie liegt vor allem bei Frauen, die nur die obligatorische Schule besucht haben, unter dem Durchschnitt. Entgegen den Erwartungen wollen Frauen mit tertiärer Bildung ihren Beschäftigungsgrad senken. Dieser Anteil – also der Wunsch den Beschäftigungsgrad zu reduzieren – ist im Tessin grösser als in der Deutsch- oder der Westschweiz, in Städten grösser als auf dem Land und auch grösser, wenn das Kind zwischen 0 und 6 Monaten alt ist.

Der Wunsch, den Beschäftigungsgrad zu erhöhen, falls die Rahmenbedingungen besser wä[-]ren, korreliert mit der Ausbildungsquote. Bei Frauen mit einer höheren Bildung ist er grösser. Es gibt ein Potenzial an Frauen mit höherer Bildung, die bereit wären, ihre Erwerbsquote auf maximal 80 % zu erhöhen. Auf der anderen Seite wären nur wenige bereit, 100 % zu arbeiten. Dieser Prozentsatz derer, die die Erwerbsquote erhöhen wollen, ist in der Westschweiz höher als in den beiden anderen Sprachregionen.

Der aktuelle Beschäftigungsgrad hängt zwar vom Alter der Kinder ab, wird aber auch von anderen Faktoren beeinflusst. Je gebildeter die Person ist, desto höher ist ihr Beschäftigungs[-]grad. Die Beschäftigungsquote ist in der Westschweiz und im Tessin höher als in der Deutschschweiz und bei Frauen die in der Stadt leben, höher als auf dem Land.

Schlussfolgerungen

Im Allgemeinen sind Frauen mit Kindern mit ihrer Beschäftigungssituation zufrieden. Dieser Punkt muss jedoch relativiert werden: Falls die Rahmenbedingungen besser wären, so dass Frauen mehr Zeit zur Verfügung hätten (z.B. infolge tieferer Kosten für die externe Kinderbe[-]treuung, Möglichkeiten von zu Hause aus zu arbeiten oder infolge grösserer finanzieller Anreize und weniger Verantwortung für Hausarbeit und Kinder), wären 70 % der Frauen mit Kindern bereit, sich stärker am Arbeitsmarkt zu beteiligen. Dieses grössere Engagement zeigt sich eher bei Frauen mit tertiärem Bildungsabschluss und in der Westschweiz. Ein Beschäfti[-]gungsgrad zwischen 80 und 100 % ist nicht beliebt. Das maximale Steigerungspotenzial liegt bei einem Beschäftigungsgrad von bis zu 80 %. Andererseits wären Frauen mit tertiärer Bildung heute eher geneigt, ihren Beschäftigungsgrad zu senken, weil die Rahmenbedingun[-]gen nicht erfüllt sind.

Medienmitteilung vom 24.05.2020

Corona: Kinderbetreuung als zentrales Element der Ausstiegsstrategie

Die Kinderbetreuung darf wegen Corona nicht geschwächt werden, sondern muss gestärkt aus der Krise hervorgehen. Dies fordert eine breite Koalition mit über 35 politischen Organisationen und Interessenvertretungen. Um die Betreuungsplätze zu erhalten und auszubauen sowie das Kindswohl zu schützen, ist ein zielgerichtetes Vorgehen von Bund und Kantonen nötig.

In der Corona-Krise kommt der Kinderbetreuung eine zentrale Rolle zu. Lehrerschaft und Betreuungspersonal, Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kantone und Gemeinden leisten einen grossen Effort, um die Ausnahmesituation mit Homeoffice, Fernunterricht und Kleingruppenbetrieb zu meistern. Wenn wir verhindern wollen, dass auf die Corona-Krise eine Betreuungskrise folgt, braucht es aber ein gesamtschweizerisches Vorgehen.

Auch der Bundesrat hat die Wichtigkeit der Kinderbetreuung erkannt und verordnet, dass sie aufrechterhalten werden muss. Gleichzeitig hat er jedoch darauf verzichtet, den Betrieb oder die Finanzierung in dieser aussergewöhnlichen Situation zu regeln. Die Folge ist ein Wildwuchs an kantonalen Regelungen bezüglich Finanzierung und Zulassungskriterien, der für Verwirrung und Frust sorgt: Eltern werden gebeten, die Kinder zu Hause zu betreuen,
bleiben aber teilweise trotzdem die Beiträge schuldig. In Kantonen mit offenen Kitas bleibt unklar, ob die Eltern zum Bezug des Corona-Elternurlaubs berechtigt sind. Arbeitnehmende versuchen im Homeoffice, ihrer Erwerbsarbeit und ihren Kindern gerecht zu werten. Und Betreuungsinstitutionen wissen nicht, wie lange sie den Kleingruppenbetrieb finanzieren und ihren Angestellten die Löhne auszahlen können.

Mit der Öffnung zusätzlicher Dienstleistungsbetriebe seit dem 27. April spitzt sich die Situation weiter zu, da die Eltern vermehrt wieder an ihrem Arbeitsplatz präsent sein müssen. Und wenn Schulen, Kindergärten und Spielgruppen im Mai den Betrieb wieder aufnehmen dürfen, werden zusätzliche Herausforderungen zu meistern sein, um den sicheren Betrieb und den Gesundheitsschutz von Kindern, Personal und Eltern zu gewährleisten. Auch zeichnet sich ab, dass die Betreuung durch Grosseltern wohl längerfristig ausfallen wird und entsprechend kompensiert werden muss. Die Kinderbetreuung muss deshalb zentrales Element jeder Ausstiegsstrategie sein. Verzichtet die Politik darauf, geschieht dies zum Nachteil von Kindern und Eltern, Betreuungspersonal und Lehrer*innen, besonders vulnerablen Personen und Grosseltern – und damit nicht zuletzt der Gleichstellung, der Wirtschaft und der ganzen Gesellschaft. Dies gilt es zu verhindern.

Eine breite Koalition mit über 35 Mitgliedern – Arbeitnehmenden-, Frauenrechts- und Männersorganisationen, Kinderrechts-, Familien- und RentnerInnen-Organisationen, politischen Parteien und weiteren Interessensvertretungen – fordert Bund und Kantone deshalb auf, rasch tragende Konzepte für den Ausstieg aus der Corona-Krise zu entwickeln, die auch bezüglich Organisation der Kinderbetreuung nachhaltig und zukunftsweisend sind. Dies mit besonderem Augenmerk auf das Kindswohl und unter Einbezug von Fachorganisationen und Sozialpartnern. Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung sind wieder zu entflechten. Dazu braucht es nicht nur den Erhalt der bestehenden familienergänzenden
Betreuungsstrukturen, sondern deren Ausbau.

Medienmitteilung vom 28.04.2020 herunterladen

Dienstleistungsangebote für Familien/COVID 19

Pro Familia Schweiz, als Dachorganisation der Familienorganisationen in der Schweiz, repräsentiert rund 50 überkantonale Organisationen. In dieser Krisenzeit stellt der Ver-band allen Familien in der Schweiz - Kindern, Jugendlichen, Eltern und Grosseltern - eine Liste mit nützlichen Informationen Kontaktadressen sowie Links zu verschiedenen Dienstleistungen zur Verfügung, welche laufend aktualisiert und ergänzt wird. Weitere Informationen finden Sie hier:

Aktuelle Informationen zum Coronavirus COVID 19

Bundesamt für Gesundheit BAG

Bleiben Sie zu Hause, insbesondere, wenn Sie alt oder krank sind. Es sei denn, Sie müssen zur Arbeit gehen und können nicht von zu Hause aus arbeiten; es sei denn, Sie müssen zum Arzt oder zur Apotheke gehen; es sei denn, Sie müssen Lebensmittel einkaufen oder jemandem helfen. https://bag-coronavirus.ch/

Beratung per Telefon oder E-Mail

Pro Juventute Beratung + Hilfe 147: Hilfe für Kinder und Jugendliche in Not

Die Notrufnummer 147 von Pro Juventute hilft Kindern und Jugendlichen bei Fragen, Proble-men und in Notsituationen weiter. Rund um die Uhr. Via Telefon, SMS, Chat, E-Mail und Webservice. www.147.ch/de/

Pro Juventute Elternberatung: Die Anlaufstelle für Eltern und Bezugspersonen

Die Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen ist nicht immer ganz einfach. Denn kein Kind ist gleich wie das andere. Und keine Familie ist gleich wie die andere. Die Elternberatung von Pro Juventute beantwortet individuell und professionell Fragen von Eltern und Bezugspersonen und bietet Unterstützung in Notsituationen. https://www.projuventute.ch/de/elternberatung

Elternnotruf

Der Verein Elternnotruf richtet sich an Eltern und Erziehungsberechtigte von Kindern in jedem Alter sowie Bezugspersonen der Familie und weitere Fachleute im Umfeld der Familie (Lehrpersonen, Krippenmitarbeitende). Er bietet Beratung bei Erziehungsfragen, Konflikten oder Krisen in der Familie. In der momentanen Krisensituation verbunden mit Covid-19 bietet der Elternnotruf rund um die Uhr Beratung für Familien, die mit dieser ausserordentlichen Herausforderung an ihre Grenzen stossen, die nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen oder bei denen die Stimmung zuhause unerträglich wird. Die Beratung ist vertraulich und auf Wunsch anonym. Telefon- und Mailberatungen sind kostenlos. Notrufnum¬mer 0848 35 45 55  oder www.elternnotruf.ch

Kinderseele Schweiz

Wir bieten Familien Beratung an, wenn sie wegen der schwierigen Situation auch psychisch angeschlagen sind. Wir unterstützen bei Fragen wie: Wie erkläre ich meinen Kindern, warum es mir im Moment nicht gut geht? Wie erkläre ich den Kindern, was gerade in unserem Land passiert? Was können wir tun, damit es uns alle psychisch nicht so stark runterzieht? Kosten-lose Beratungen erhalten die Familien unter www.kinderseele.ch/angebote/e-beratung/

Schweizerischer Verband alleinerziehender Mütter & Väter SVAMV

Wir beraten kostenlos alleinerziehende Mütter und Väter auch in dieser schwierigen aktuellen Situation. Eine Auswahl unserer Schwerpunkte: Familienergänzende Kinderbetreuung, Ali-menteninkasso, Obhut, Budget, allgemeine Fragen bei Trennung / Scheidung. https://svamv.ch/svamv/wir-ueber-uns/kontakt/

Schweizerischer Fachverband der Mütter- und Väterberatung SF MVB

Als Schweizerischer Fachverband der Mütter- und Väterberatung können wir nicht direkt Dienstleistungen für Familien anbieten. Unsere Mitglieder, die lokalen Mütter- und Väterberatungen, sind mit grossem Engagement daran, das Angebot für die Eltern und Kinder so gut geht aufrecht zu erhalten. Natürlich muss das Angebot auf der Beratungsstelle vielerorts stark eingeschränkt werden, aber an vielen Orten wird dafür die Telefon- und E-Mail-Beratung ausgebaut.

Regenbogenfamilien

Wir beraten Regenbogenfamilien und LGBTQ*-Personen mit Kinderwunsch online, telefonisch oder per Skype zu allen Fragen rund ums Thema Regenbogenfamilien und Familien-gründung. Das Angebot richtet sich an Familien, an lesbische, schwule, bisexuelle, trans und queere Menschen mit Kinderwunsch, sowie an interessierte (Fach-) Personen. https://www.regenbogenfamilien.ch/angebote/beratung/

Netzwerk Bildung und Familie

Das Netzwerk Bildung und Familie unterstützt «parentu – die App für informierte Eltern». Die App informiert Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren in 13 Sprachen über Erziehungs-, Bildungs- und Gesundheitsthemen. In den «Allgemeinen Inhalten» haben wir Informationen zum Corona-Virus zusammengestellt. Zudem informieren wir Eltern über die News und senden ihnen möglichst täglich eine Idee zur Gestaltung des Familienalltags in diesen Wochen. Im Rahmen der Fachstelle Elternmitwirkung wird der nächste Newsletter Informationen für Eltern enthalten, wie sie das schulische Lernen zu Hause unterstützen können. Er wird auf der Website publiziert: https://www.elternmitwirkung.ch/newsletter.html

Kantonale Angebote

Kanton Argau: Fachstelle Kinder & Familien

Im Kanton Aargau laufen die Hilfe- und Betreuungsangebote von Kanton und Gemeinden bei K&F zusammen. Eltern aus dem Aargau dürfen sich melden unter 056 222 01 03 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. | www.kinderundfamilien.ch

Kanton Thurgau

Die Thurgauische Arbeitsgemeinsacht für Elternorganisationen TAGEO bietet Informationen und Beratungen unter https://tageo.ch/information-beratung oder www.elternwissen-tg.ch

Kanton Uri

Zuständig für Familienanliegen Corona im Kanton Uri ist die Fachstelle Familienfragen und frühe Kindheit über die Homepage der Stiftung papilio, per E-Mail familienfragen@stiftung-papilio.ch oder unter der Telefonnummer 041 874 13 13. Die Anlaufstelle für freiwillige Hilfseinsätze in Uri ist beim Kantonalverband Uri vom Roten Kreuz: 041 874 3075 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Anregungen und Material für Unterricht zu Hause

Schweizerisches Jugendschriftenwerk SJW

Die Schulen sind zu, doch das Lernen geht weiter. Aber wie? Wir bieten in der ausserorden-tlichen Situation Unterstützung und liefern Lesestoff nach Hause. Die Eltern finden bei uns eine breite Auswahl an Heften, die nicht nur Spass machen, sondern auch viel zur Bildung bei¬tragen. Zudem verfügen wir über kostenloses Unterrichtsmaterial, das aktuell auch für die Eltern sehr hilfreich sein kann: www.sjw.ch | Downloadlink für Unterrichtsmaterial: http://www.sjw.ch/downloads-de.html

OnSchool: Unsere digitale Lernplattform - zu Corona-Zeiten für alle gratis

Seit vielen Jahren statten wir von Liip Universitäten, Hochschulen und Gymnasien mit der Lernplattform Moodle aus. Deshalb können wir während der Corona-Zeit die Schulen unterstützen. Und zwar stellen wir unsere Lernsoftware allen gratis für den digitalen Unterricht zur Verfügung. Lehrer/innen können sich online anmelden: www.onschool.ch/de

Wenn das Kinderzimmer zum Schulzimmer wird

Wie läuft es in Ihrem Familien-Klassenzimmer? Mindestens bis zum 19. April bleiben die Schulen in der ganzen Schweiz geschlossen. Dies ist eine von verschiedenen Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Was bedeutet die Massnahme für Kinder und Eltern? Tipps, Infos, Ideen und Hilfestellungen für Familien: www.familienleben.ch

Weitere Angebote melden

Weitere nennenswerte Angebote können an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gemeldet werden

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Dienstleistungsangebote für Familien/COVID 19

Gründung Pro Familia Basel Regio

Der Verein „Pro Familia Basel Regio“ bietet Familien in der Region Basel eine Plattform und verschafft ihren Anliegen Gehör. Er wurde am 28. Oktober 2019 in Basel gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Familienpolitik in der Region Basel zu fördern. Der Verein beabsichtigt, die bestehenden Organisationen zu vernetzen. Die Aufgabe des Vereins besteht ferner darin, durch eine professionelle Koordination gute Rahmenbedingungen für die Realisierung familienpolitischer Aktivitäten zu schaffen. Er soll dabei auch als Schnittstelle zwischen Familien und Unternehmen dienen. Der Verein setzt sich aktuell grossmehrheitlich für die Initiative „Ergänzungsleistungen für Familien mit geringem Einkommen“ ein.

Aufgaben des Vereins

Die verschiedenen Akteure, die sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf engagieren, brauchen eine regionale Anlaufstelle. Der Verein sieht sich als Kompetenzzentrum für Familien, Unternehmen und die öffentliche Hand in der Gestaltung der Familienfreundlichkeit. Gute Rahmenbedingungen, insbesondere ein koordiniertes Netzwerk sind dessen zentrale Grundpfeiler.


Der Bedarf einer Koordinationsstelle ist vorhanden. Die Bandbreite der Thematik reicht von Wiedereinstieg, Familienarmut bis zur frühen Förderung (beispielsweise der frühen Sprachförderung) im Sinne einer Vertretung als Stimme der Betroffenen: In der Region, in den Gemeinden, in den Kantonen und beim Bund. Verein unterstützt die Initiative; Ergänzungsleistungen für Familien mit geringem Einkommen Der Verein Pro Familia Basel Regio unterstützt in diesem Zusammenhang grossmehrheitlich die Initiative „Ergänzungsleistungen für Familien mit geringem Einkommen“ im Kanton Basel-Landschaft. Die Initiative kommt am 24. November 2019 zur Abstimmung. Dank den Familienergänzungsleistungen bleibt Familien und Alleinerziehenden der Gang zur Sozialhilfe oftmals erspart. Auf diese Weise können diese Familien und ihre Kinder besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

Die Einführung eines Gesetzes über Ergänzungsleistungen für Familien ist eine gezielte Massnahme, die jenen Familien zugutekommt, die trotz Erwerbstätigkeit über knappe finanzielle Mittel zur Erziehung ihrer Kinder verfügen. Die positiven Erfahrungen in den Kantonen Solothurn, Genf, Waadt und Tessin – welche bereits Familienergänzungsleistungen eingeführt haben – zeigen wie Ergänzungsleistungen Familien nachhaltig vor Armut schützen. Der Kanton Basel-Landschaft kann mit diesem Gesetz ein klares Zeichen setzen, um Familienarmut zu verhindern. Eine Geburt darf kein Armutsrisiko sein!

Medienmitteilung vom 01.11.2019

Gemeinsamkeit 5.0

Wir kommunizieren mehr mit anderen Menschen als je zuvor. Jedoch nicht persönlich, sondern hauptsächlich über Social Media. Virtueller Austausch macht uns aber nicht nachhaltig glücklich, sondern eher einsam. Das belegen Studien renommierter Wissenschaftler. Langfristig sind einzig persönliche Kontakte befriedigend. Dieses Bewusstsein will die heute gestartete Kampagne «Gemeinsam ist besser» von Pro Familia Schweiz fördern.

92 Prozent der Schweizer besitzen ein Smartphone und nutzen es durchschnittlich alle 18 Minuten. Doch hinterlassen uns selbst Tausende von Nachrichten und Hunderte von Freunden oder Followern nicht glücklich, sondern einsam. Die Ursache dafür liegt bei den sogenannten Glückshormonen: Mails, Posts, Likes und Kommentare erregen uns freudig, was im Gehirn das Belohnungsareal stimuliert, worauf dieses unseren Körper mit Dopamin flutet. Robert Lustig, ein amerikanischer Professor für Neuroendokrinologie meint, dass Dopamin ausge­schüttet wird, «wenn jemand ohne sozialen Einfluss tätig ist» – wenn er beispielsweise für sich Inhalte auf dem Smartphone konsumiert. Lustig nennt Dopamin einen «ewig unzufriedenen» Neurotransmitter, der immer wieder nach der erlebten Belohnung lechzt. Die Belohnung er­zeugt kurzfristig ein angenehmes Gefühl, macht jedoch nicht nachhaltig glücklich, weil der Wunsch nach Wiederholung mit dem Gefühl des Mangels empfunden wird.

Ebenfalls durch Stimulation des Belohnungszentrums im Gehirn wird der Neurotransmitter Serotonin aktiviert. Doch wird dieser Botenstoff im Gegensatz zu Dopamin vor allem durch Tätigkeiten ausgeschüttet, die gemeinsam mit anderen Menschen erlebt werden. Er löst laut Robert Lustig ein anhaltendes Gefühl der Zufriedenheit aus, das nicht nach Wiederholung des belohnenden Erlebnisses verlangt.

Robert Lustig hat in seinen Bestsellern «Hacking of the American Mind» und «The Fat Chance» die Aktivität von Dopamin und Serotonin durch den Konsum von Social Media mit anderen stets im Überfluss vorhandener Versuchungen (z.B. Fernseher oder Pornografie) verglichen. Der Wissenschaftler kommt zum Schluss, dass Serotonin zunehmend von Dopamin verdrängt wird. «Diese Entwicklung steigert das Verlangen nach kurzfristigen Glücksgefühlen, während es gleichzeitig unsere Fähigkeit, langfristiges Glück zu fühlen, chemisch zerstört. Dies hält uns in einer endlosen Schleife von Begehren und Konsum gefangen und kann zu Sucht oder Depression führen», schreibt Lustig. Diese Aussagen über Serotonin und Dopamin bestätigt der Schweizer Professor MD Hans Hoppeler vom Institut für Anatomie der Universität Bern: «Sie sind grundsätzlich richtig, auch wenn sich Suchtverhalten nicht auf Serotonin und Dopamin reduzieren lässt.»

Die wissenschaftlichen Ergebnisse von Robert Lustig münden in der Erkenntnis, dass uns einzig gemeinsame Erlebnisse mit richtigen Menschen wirklich befriedigen. Solche Beziehun­gen lösen Gefühle der Zuneigung aus, die nicht mit Emojis sondern mit persönlichen Gesten wie beispielsweise Pralinen, Blumen, einem Schoggi-Glückskäfer oder einer Umarmung ver­mittelt werden.

Dieses Bewusstsein will Pro Familia Schweiz mit ihrer nationalen Initiative «Gemeinsam ist besser» stärken. «Jeder von uns verbringt über zwei Stunden pro Tag am Smartphone – aber bloss eine Stunde bewusst mit Menschen, die uns wichtig sind», erklärt Philippe Gnaegi, Direktor von Pro Familia Schweiz. Der Dachverband der Familienorganisationen wird von der Schokoladenmarke Munz unterstützt. «Sie teilt unsere Vision und richtet ihre gesamte Marken­strategie auf die Initiative aus», sagt Philippe Gnaegi.

Dreh- und Angelpunkt der Initiative ist die Webseite www.gemeinsam.org. Sie thematisiert das Anliegen auf emotionaler und rationaler Ebene und fordert zum Handeln auf. «Unser Ziel ist, dass die Schweizer vermehrt und bewusst gemeinsam Zeit verbringen», führt Philippe Gnaegi aus. Dementsprechend lautet die Kernaussage der Kampagne: Sei smart und triff dich mit Menschen, die dir wichtig sind.

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