Faktencheck: Blutet der Mittelstand tatsächlich aus?

In der reichen Schweiz klagen alle über zu wenig Geld. Die Unzufriedenheit wächst. Drei Jahre Inflation und stagnierende Löhne: Das Leben ist teurer geworden, die Sorge um die Kaufkraft hat bis weit in den Mittelstand zugenommen. Wie gross die Unzufriedenheit ist, hat die klare Annahme der 13. AHV-Rente in der Volksabstimmung vom 3. März gezeigt. Jetzt bewegen die Resultate des Familienbarometers, einer Umfrage des Interessenverbandes Pro Familia und der Versicherung Pax die Gemüter.

«Familien in Not» und der «Mittelschicht droht die Armut» lauteten die Schlagzeilen. Am Freitag stritten Politikerinnen, Experten und Betroffene in der «Arena» des Schweizer Fernsehens über «Familien unter Druck». Am 9. Juni kommt die Prämienverbilligungsinitiative der SP zur Abstimmung. Vor der AHV-Initiative war noch nie eine linke Vorlage zum Ausbau des Sozialstaats an der Urne angenommen worden, doch in der aktuellen Stimmung hat der Sozialabbau gute Chancen.Zwei von drei Stimmberechtigten wollen die Prämienentlastungs-Initiative annehmen, wie eine Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» zeigt.

Die Einstellungen zur Umverteilung haben sich verändert, stellt Melanie Häner, Leiterin des Bereichs Sozialpolitik am Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern fest. Deutlich weniger Menschen sehen die Schweiz heute noch als Mittelstandsgesellschaft. Das hat politische Folgen, glaubt Häner. «Denn Wahrnehmungen, nicht Daten, prägen die Einstellung gegenüber Umverteilung.»

Weiterlesen - ein Beitrag in der Aargauerzeitung vom 24.03.2024

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