So tief oder hoch ist das mittlere Reineinkommen in deinem Kanton

Die kantonalen Unterschiede bei den mittleren Haushaltseinkommen sind gewaltig: Der Spitzenreiter toppt das Schlusslicht um mehr als 60 Prozent. Eine Übersicht.

Immer mehr Haushalten in der Schweiz setzen die steigenden Kosten für Miete, Krankenkasse, Einkäufe oder Strom zu. Sparen wird gerade für Familien zur immer grösseren Herausforderung. Und Singles ziehen in den Städten aus Kostengründen vermehrt in Wohngemeinschaften. Eine wirkliche Besserung – gerade mit Blick auf die Gesundheitskosten oder Mieten – ist kaum in Sicht. Doch wie viel Einkommen haben die Haushalte überhaupt zur Verfügung? Die Unterschiede sind je nach Kanton gewaltig, wie eine Studie der Bank Cler vom April 2023 zeigt.* Das Wallis landet bei den mittleren Haushaltseinkommen am Schluss der Tabelle. Walliser Haushalte kommen auf ein Medianeinkommen von 42'400 Franken. Das Swiss Income Monitor beruht auf Basis von Daten der Eidgenössischen Steuerverwaltung, die Blick zur Verfügung gestellt wurden. Die Bank hat dabei die mittleren Reineinkommen der Haushalte verglichen. Hierfür werden von den Nettoeinkünften wie Löhnen, Renten, Alimente oder Kapitaleinkommen Kostenpunkte wie Steuern, Berufsauslagen, Schuldzinsen, Unterhaltsbeiträge oder Einzahlungen in die Säule 3a abgezogen.

Wallis holt auf, Tessin stagniert

Bei einem Walliser Haushalt bleiben nach dieser Rechnung 26 Prozent oder 11'200 Franken weniger in der Tasche als im Schweizer Durchschnitt. Das schwache Abschneiden des Kantons Wallis liegt an den überdurchschnittlich stark vertretenen Tieflohnbranchen wie dem Gastgewerbe. Doch das Wallis holt auf. So stiegen die mittleren Reineinkommen pro Haushalt im ausgewerteten Zeitraum zwischen 2007 und 2019 um 10,1 Prozent an. Das ist doppelt so viel wie im Kanton Basel-Landschaft und nur knapp weniger als in Zürich.

Medianes_Reineinkommen.jpeg

Die Industrie gewinnt im Wallis zunehmend an Bedeutung – und hier fliessen üppigere Gehälter. In den letzten Jahren erlebte beispielsweise der Lonza-Standort in Visp einen gewaltigen Boom und dürfte gemeinsam mit anderen Firmen zu einem weiteren Anstieg der Haushaltseinkommen beigetragen haben. Auf dem zweitletzten Platz folgen die Tessinerinnen und Tessiner mit 44'600 Franken pro Haushalt. Auch im Südkanton sind Tieflohnbranchen stark ausgeprägt. Zudem drücken die vielen Grenzgänger sowie die enge Verflechtung mit dem Wirtschaftsraum Mailand das Lohnniveau nach unten. Im Gegensatz zum Wallis stagnierten die Haushaltseinkommen im Tessin zwischen 2007 und 2019.

Jeder zehnte Zuger Haushalt kommt auf 200'000 Franken

An der Spitze der Rangliste stehen die Kantone Zürich, Basel Landschaft und Zug. Zürcher Haushalte kommen auf ein Reineinkommen von 59'700 Franken. Industrie, Finanzplatz und IT-Firmen bezahlen oft hohe Saläre. Dass Basel-Landschaft knapp vor Zürich liegt, hat in einigen Gemeinden steuerliche Gründe. Eine grössere Rolle spielt aber der Traum vom Einfamilienhaus, der Personen mit hohen Einkommen anlockt, die beispielsweise in der Pharmaindustrie oder bei Versicherungen im Kanton Basel-Stadt ihr Brot verdienen. Das Steuerparadies Zug steht mit 68'400 Franken an der Spitze. Mit Blick auf die Top-Haushaltseinkommen klaffen die Lücken zwischen den Kantonen noch stärker auseinander. Im Wallis verdienen die obersten zehn Prozent der Haushalte im Median 106'200 Franken. In Zug sind es 199'900 Franken. Im Schweizer Schnitt kommen die obersten zehn Prozent auf 131'100 Franken.

Weiterlesen - ein Beitrag aktualisiert am 15.03.2024 auf blick.ch

Newsletter


Abonnieren Sie unseren vierteljährlich erscheinenden Newsletter, um über Neuigkeiten, Initiativen und Veranstaltungen zur Familienpolitik und zu Instrumenten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erfahren.

Archiv

Mit dem Absenden des Formulars bestätige ich, dass ich die Bedingungen in den Privacy policy gelesen und akzeptiert habe.