Covid-19-Pandemie bringt ein Viertel der Schweizer in Geldengpässe

Eine OECD-Studie untersuchte die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die Bevölkerung in 25 Ländern. Ein Viertel der Schweizer meldeten Geldengpässe. Über ein Viertel der Schweizer meldeten dabei Geldengpässe wegen Corona. Fast die Hälfte hatte eine Unterbrechung am Arbeitsplatz während der Pandemie. Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern traf es die Schweizer aber eher glimpflich.

Über ein Viertel der Schweizer Bevölkerung ist durch die Covid-19-Pandemie finanziell auf irgendeine Art in Bedrängnis geraten. Das geht aus einer OECD-Studie hervor. In den untersuchten 25 OECD-Ländern betrug der Durchschnitt 31 Prozent. Die meisten befragten Menschen wünschen sich mehr Hilfe vom Staat. Dafür sind viele auch willens, mehr Steuern zu zahlen. Dies gab die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Berlin bekannt.

Zweite Studie zu Unterbrechung am Arbeitsplatz

Die Organisation befragte für ihre zweite Studie zur Covid-19-Pandemie 25'000 Personen in 25 ihrer 37 Mitgliedsländer. 44,3 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Haushalt in der Pandemie eine Unterbrechung am Arbeitsplatz hatte. In der Schweiz waren es 46,7 Prozent. Unter «Unterbrechung» fallen nach Definition der Studie Arbeitsplatzverlust, Entlassung, Eintritt in ein Arbeitsplatzerhaltungsprogramm, Kurzarbeit oder Lohnkürzungen. Einen eigentlichen Arbeitsplatzverlust im Haushalt gab es bei 11,8 Prozent aller Befragten. In der Schweiz waren elf Prozent davon betroffen. Das hatte Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Haushalte. In der Schweiz gerieten 25,4 Prozent in Schwierigkeiten. In Mexiko waren es als Spitzenreiter 66,1 Prozent und in der Türkei 61,2 Prozent.

In der Schweiz griffen 14,5 Prozent der Befragten in dieser Lage auf die Ersparnisse und andere Rücklagen zurück. 6,8 Prozent konnten die üblichen Ausgaben nicht stemmen. 7 Prozent holten sich Hilfe bei Familie oder Freunden, 3,5 Prozent verschuldeten sich. 3 Prozent wandten sich an karitative Organisationen und 3,2 Prozent hungerten. Die vom Coronavirus verursachte Wirtschaftskrise schlug sich zudem in einer grösseren Jugendarbeitslosigkeit nieder. Im dritten Quartal 2020 waren gemäss den staatlichen Erfassungen in der Schweiz 7,3 Prozent der 15- bis 24-Jährigen ohne Arbeit. Im Schnitt aller 35 OECD-Staaten ergab sich eine Quote von 13,6 Prozent. Überdurchschnittlich stark betroffen war Italien mit 30,9 Prozent.

Weiterlesen - ein Beitrag von SDA erschienen am 28. April 2021 auf www.nau.ch

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